Freitag, 4. November 2005

Selbstverteidigung für Anfänger!

Mensch hört sie immer wieder, die Geschichten von Eigenversorgern, die von der geballten Staatsmacht überrollt und mitunter auch zu langen Haftstrafen verurteilt worden sind.

Da ich niemandem wünsche, die grünen Schergen in seinen eigenen vier Wänden kennen lernen zu müssen, hab’ ich einige zum Teil sehr wichtige Punkte zusammengetragen, welche das Risiko aufzufliegen dramatisch reduzieren können, wenn mensch die Ratschläge befolgt.

Die Top Six warum Grows auffliegen – oder die häufigsten Gründe, warum Eigenbedarfsgärtner ins Netz der Staatsmacht geraten

1. Unbeteiligte wissen vom Grow
Wenn die Herren in Grün jemanden z. B. auf der Straße bei einer Personenkontrolle mit Betäubungsmitteln (BtM) erwischen und ihn dann auf der Wache belabern und mit fiktiven Konsequenzen drohen, sollen auch schon Brüder und „beste Freunde“ alles verraten haben, um vermeintlich den eigenen Arsch zu retten!
2. Der Geruch der blühenden Pflanzen
Anders als ein Joint stinkt eine blühende Pflanze 24/7. Das soll auch schon den gegenüber BtM tolerantesten Nachbarn zum Denunzianten gemacht haben.
3. Wasserschaden
Und wenn nur ein Tropfen Wasser durch die Decke kommt, ruft so ziemlich jeder brave Staatsbürger bei der Hausverwaltung an.
4. Stromklau
Auch wenn es nur 10 Kilowatt pro Stunde sind. Niemand lässt sich gern bestehlen! Auch das macht die nettesten Leute zu Denunzianten.
5. Geräusche
Was würdest du tun, wenn dein Schlaf immer wieder von einem Brummen aus der Nachbarwohnung gestört wird?
6. Licht
Auffälliges Licht, welches durch Türspalten oder nicht abgedichtete Fenster von außen (besonders nachts) sichtbar ist, bringt auch den hellsten Nachbarn auf dumme Gedanken.

25 Maßnahmen, welche der eigenen Sicherheit dienen
– Bevor du dir einen Grow einrichtest, solltest du deinen Energieversorger davon in Kenntnis setzen, das dein Stromverbrauch steigen wird. Bitte darum, deine monatliche Vorauszahlung zu verdoppeln. Es wird dich niemand danach fragen, warum du das wünscht. Solltest du aber doch gefragt werden, so sagst du einfach: Meine Freundin ist zu mir gezogen und zwei Leute verbrauchen bekanntlich die doppelte Menge Energie.
Eine andere Ausrede ist: Ich hab mir ne Sonnenbank gekauft; oder: mein Warmwasser-Aquarium frisst tierisch Energie; oder: mein Wasserbett hat halt ne elektrische Heizung.
Aber wie schon gesagt, in 99 Prozent der Fälle will dein Energieversorger nur eines: Dich mit Energie versorgen. Wenn du also anmeldest, dass dein Verbrauch steigen wird, wird auch niemand nachfragen, warum dein Verbrauch gestiegen ist.
Etwas anderes ist es, wenn du den zukünftigen Mehrverbrauch nicht angemeldet hast. Wenn dein Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte gestiegen ist, wird dein Energieversorger 100-prozentig Nachforschungen anstellen, warum dem so ist. Das tut dein Energieversorger nicht, weil er so neugierig ist, sondern um dich, seinen Kunden, vor „Erschleichung von Leistungen“, also Stromklau, auf der von dir bezahlten Leitung, zu schützen.
Melde also einfach den Mehrverbrauch vorher an und du hast diesbezüglich Ruhe. 100-pozentig!

Wer Strom klaut, kann schon drauf warten, gebustet zu werden. So verlockend es auch sein mag, tu es nicht!

Weihe niemanden in dein Vorhaben ein, der nicht absolut direkt an dem Vorhaben beteiligt ist! Keiner braucht oder sollte wissen, was du da tust. Verschwiegenheit schützt dich nicht nur vor der Polizei, sondern auch vor Kriminellen die „mal gehört haben“, dass du – „der fetteste Grower in Town“ – in deiner Bude auf den dicken „Kilos“ sitzt!

– Growe niemals in Räumen, die nicht absolut sicher und zu 100 Prozent von dir kontrollierbar sind!
Damit meine ich, dass nur du Zugang zum Grow-Bereich haben darfst. Auch während deiner Abwesenheit darf niemand auch nur in die Nähe des Grows gelangen. Kellerräume und Dachböden in Mehrfamilienhäusern sind zum Growen absolut tabu, weil du sie niemals so kontrollieren und abschotten kannst, dass sie von niemandem erreicht werden können. Dein Grow-Bereich muss immer in deinen eigenen „vier Wänden“ liegen!
– Verschließe die Türen und Fenster in deiner Wohnung immer so, dass nur du sie ohne massive Gewalteinwirkung und dem damit verbundenem Lärm öffnen kannst. In Mietwohnungen musst du immer die vorhandenen Schlösser gegen neue austauschen, weil du nie wissen kannst, wer noch einen Schlüssel hat (Vormieter, Hausmeister, Hausverwaltung …).
Es kann auch nie schaden, sich vor einem Einbruch zu schützen. Ein zusätzliches Riegelschloss an der Wohnungstür leistet ebenso gute Dienste wie massive Fensterriegel. Vergesse auch niemals einen vorhandenen Briefschlitz mit Schrauben so zu verschließen, dass er sich nicht mehr öffnen läst. Neugierige Hausmeister und Staatsbedienstete glotzen und schnüffeln gern durch fremde Briefschlitze!
– Öffne niemals und ich meine wirklich niemals die Tür zur Wohnung, in der angebaut wird, ohne dass du weißt, wer vor der Türe steht! Das ist wohl die mit riesigem Abstand wichtigste aller Regeln! Denn, wenn du grünen Besuch bekommst, gewinnst du wichtige Sekunden, um noch mal schnell zur Toilette zu gehen! Damit auch der stonendeste Kiffer im Rausch nicht versehentlich einfach so die Türe öffnet, bietet jeder Baumarkt Sperr-Riegel und Kettensysteme an, welche dich vor den modernen Trickbetrügern der grünen Behörde schützen.
Sollten tatsächlich einmal Beamte vor deiner Tür rumhängen und um Einlass bitten, so lasse dir immer erst den Durchsuchungsbeschluss des Amtsrichters zeigen! Bestehe darauf, erst den Beschluss zu sehen und erst nachdem du ihn gelesen hast, lässt du die Beamten hinein! Auch wenn die Beamte das gerne etwas anders darstellen. Lass dir nicht mit dem Schlüsseldienst oder dem gewaltsamen Öffnen der Türe drohen. Bitte die Beamten, dir den Beschluss vor den Türspion zu halten, da dein Briefschlitz ja verrammelt ist. Wenn du keinen Spion hast, bittest du darum, den Beschluss unter der Türe hindurch zu schieben oder vor ein Fenster zu halten! Öffne den Beamten niemals, ohne dass sie dir einen Beschluss vorzeigen können. Denn ist deine Tür erst mal offen und der Fuß eines Beamten zwischen Tür und Zarge, zieht immer (wenn die Beamten es denn wollen …) „Gefahr im Verzug“ und die „Guten“ kommen dann auch ohne einen Beschluss herein.
Und nutze jede freie Sekunde nochmal die Toilette aufzusuchen!
– Bewahre keine Rechnungen, Garantiebelege und sonstige Schriftstücke, die Hinweise auf die Dauer deines Hobbys geben könnten, in deiner Wohnung auf. Serviceorientierte Grow-Shops lagern deine Rechnungen gern für dich. Aber auch Freunde und Bekannte können dir diesen Dienst erweisen.
– Wenn du Equipment oder Samen von Anbietern beziehst, die du noch nicht kennst, oder denen du scheinbar nicht vollständig vertrauen kannst, so lass dir die Ware nicht an deine Gärtneradresse, sondern an eine andere Adresse liefern.
– Habe niemals mehr BtM im Haus, als du binnen einer Woche rauchen kannst. Zu diesem Punkt zählt auch, weder Feinwaagen noch Verpackungsmaterial im Haus zu haben. Denn hast du dies und wirst erwischt, ist es für deinen Anwalt außerordentlich schwer, den Richter davon zu überzeugen, dass du nicht gewerbsmäßig mit BtM gehandelt hast.
– Schon bevor du die erste Pflanze aufziehst, musst du dich vergewissern, dass kein Licht nach außen tritt!
Kontrolliere des nächtens jede noch so kleine Ritze nach Streulicht und dichte sie gegebenenfalls ab.
– Stelle sicher, dass in deinem Grow-Bereich keinerlei Ablesegeräte für Heizung, Wasser, Strom oder sonstiges vorhanden sind, die dich zwingen würden, einen Fremdem in dein Reich zu lassen. Denke auch daran, dass der Schornsteinfeger einmal jährlich in den Rußfang schauen will. Das ist besonders im kohlebeheizten Altbauhäusern und Häusern Standard. In Wohnungen in der Regel unüblich und daher kaum ein Problem.
– Growe indoor niemals ohne einen Aktivkohlefilter zu verwenden! Der Gestank ist durchdringend. Mich persönlich wundert es nicht, dass sich Unwissende durch den Geruch belästigt oder in ihrer Lebensqualität beschnitten fühlen können. Leite die vom Aktivkohlefilter gereinigte Luft immer direkt ins Freie. Denn auch die ein bis fünf Prozent des Geruches, die der Filter nicht ganz herausfiltert, können schon ausreichen, um frustrierte Nachbarn auf den Plan zu rufen.
– Betreibe die Abluft immer über einen anderen Stromkreis als die Lampen! So wird die Abluft auch dann noch gefiltert, wenn eine Lampe mal einen Kurzschluss verursacht. Zwei kleinere unabhängig von einander funktionierende Abluftsysteme sind viel sicherer als ein großes. Fällt ein System aus, verhindert das zweite, dass der Gestank auffällig wird und auch ein Filteraustausch in der Blüte macht so keine Probleme mehr.
– Wenn über dir noch jemand wohnt, solltest du den oder die Lüfter niemals direkt an der Raumdecke montieren! Dasselbe gilt für Wände, die an einen nicht von dir bewohnten Bereich angrenzen (Außenwände ausgenommen). Idealerweise hängst du Lüfter mit Gummiseilen oder Fahrradschläuchen in der Raummitte so auf, dass der Lüfter zu allen Wänden und der Decke mindestens 20, besser 30 Zentimeter Abstand hat.
– Lege den Grow-Bereich mit einer festen Teichfolie aus! Denn schon ein umgefallener Zehn-Liter-Eimer kann ausreichen, um einen Wasserschaden zu verursachen, der dich auffliegen lässt.
– Vermeide alle Systeme, die direkt und ohne ein Sicherheitsventil an die Wasserleitung angeschlossen werden!
– Wenn du automatisch bewässerst, muss dein Abwassertank immer größer sein als der Nährlösungsbehälter! So entseht auch dann kein Wasserschaden, wenn die Pumpe defekt ist und Dauerlauf macht.
– Schütze dich bestmöglich vor Brandschäden! Entferne alle leicht entzündlichen Materialien aus dem Umfeld der Lampen und deren Vorschaltgeräte. Pappe, Papier, Holz und ähnliches haben in der Nähe elektrischer Verbraucher nichts zu suchen. Sichere alle Stromkreise zusätzlich mit einen FI-Schutzschalter ab, um Schäden durch Fehlerströme gänzlich ausschließen zu können!
– Verberge jegliches Equipment und Pflanzenteile vor neugierigen Blicken. Lasse niemals Sachen so in deiner Wohnung liegen, dass sie jemand von außen sehen kann, auch nicht mit einem Rentnerfernglas aus einer gegenüberliegenden Wohnung.
– Beim Trocknen und Ernten entsteht der heftigste Geruch. Auch hierbei muss ein Aktivkohlefilter seine Dienste leisten!
– Entsorge Pflanzenreste niemals in der Hausmülltonne! Auch nicht in der Biotonne. Klein zerhäckselt frisst deine Toilette fast alles. Achte aber immer darauf, wirklich nur fein gehackte Reste im WC zu entsorgen und spüle reichlichst mit Wasser nach. Denn auch der Klempner wird sich wundern, wenn er ganze Zweige und Blattmassen aus dem Fallrohr zieht. Größere Mengen von Pflanzenresten werden immer diskret verpackt und nötigenfalls auch in mehreren kleinen Portionen, in öffentlichen Mülltonnen entsorgt oder im Wald oder Garten untergegraben.
– Auch wenn das Netz in Bezug auf unser Hobby sicher ist, oder zu sein scheint, ist es vermeidbar dritten mitzuteilen, wann, wie viel, wovon im Hause ist. Es tut einem Grow-Report keinen Abbruch, ihn erst dann online zu stellen, wenn der Spaß bereits einige Tage vorbei ist.
– Vermeide es, Equipment oder sonstige Güter unverpackt in deine Wohnung zu tragen! Keiner muss sehen, was du anschleppst, wenn es in einem diskreten Karton verpackt ist.
– Wenn dich Nachbarn dabei beobachten, wie du massenweise Blumenerde heranschaffst, sollten sie dich auch dabei beobachten können, wie du deine Balkon- oder Fensterpflanzen pflegst und versorgst!
– Habe für die Nachbarschaft immer eine Ausrede parat, warum du dich mit ihnen an der Türe unterhältst und gerade niemanden hereinlassen möchtest: Bei mir ist es gerade so unordentlich, dass ich gerade jetzt keine Gäste empfangen möchte.
Alte Blumenerde gehört nicht in die Mülltonne. Mensch muss noch nicht mal Hausmeister sein, um das zu verstehen.

Lebe gediegen und sei stets verschwiegen! Dann klappt`s auch mit dem Nachbarn!
Paranoid muss mensch nur dann sein, wenn er vermeidbare Fehler macht oder gemacht hat. Wenn dir bewusst wird, einen mehr oder minder schweren Fehler begangen zu haben, dann sieh zu, dass du ganz zackig deine Bude klar machst.
Paranoia ist unnötig, aber Vorsicht ist ganz sicher besser (und wesentlich preiswerter) als Nachsicht!

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