Freitag, 24. August 2007

Automatisierte Bewässerung

Schon im alten Ägypten wurden die landwirtschaftlichen Erträge durch Bewässerungsverfahren sowie Techniken zur einfachen Automatisierung der Selben, massiv gesteigert und konstant hoch gehalten.

Automatisierte Bewässerung von Nutzpflanzen minderte schon damals die Unregelmäßigkeiten der Natur und verschaffte den Kulturpflanzen damit einen entscheidenden Vorteil –
sie wurden konstant und beständig mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt.

Mit den steigenden Temperaturen sowie der zunehmenden Sonnenintensität im Sommer, steigt auch der Wasserbedarf von Pflanzen rasant an. Die höheren Temperaturen wirken sich direkt auf Anbausysteme in geschlossenen Räumen aus. Mit steigender Temperatur beschleunigt sich die Stoffwechselrate. Die Pflanzen transpirieren mehr – sie verdunsten mehr Wasser und geben es an die Raumluft ab. Die Wurzeln nehmen entsprecht große Wassermengen aus dem Substrat auf und führen es dem Saftstrom der Pflanze zu.

Pflanzen unter intensiver künstlicher Beleuchtung, “laufen” bei sommerlichen Temperaturen im Pflanzraum bei 30°C “auf Hochtouren” – vergleichbar mit einer Fahrt auf der Autobahn mit 230 km/h. Jeder Fehler und jede Unregelmässigkeit, wirkt sich nun sehr schnell aus. Es bleibt wenig Reaktionszeit. Eine automatisierte Bewässerung ist quasi so etwas wie “ein ESP des Gärtners”.

Voraussetzung für eine automatisierte Bewässerungsanlage in Innenräumen sollte immer eine Wasser undurchlässige Unterlage sein, die in der Lage ist, sämtliches im System befindliche Wasser sicher und zuverlässig auffangen zu können. So eine Basis kann eine Kunststoffwanne, ein flaches Becken aus Kanthölzern und Teichfolie, ein Kellerboden mit Ablauf, oder sonstiges sein. Diese Basis dient nur als Sicherheit für den Fall der Fälle das irgendwie das gesamte Wasser aus dem System austreten sollte!

Wird ein organisches Medium wie Erde oder Cocosubstrat bewässert, wird austretendes Wasser niemals zurück in den Behälter mit der frischen Nährlösung geleitet! Bei anorganischen Substraten kann das von den Pflanzen ablaufende Wasser (Drain) wieder zurück in die Nährlösung geleitet werden. In den meisten Fällen würde ich aber dazu raten den Drain aufzufangen und zu entsorgen, bzw. direkt dem Abwasser zuzuführen.

Erde ist als Substrat für automatisiertes Bewässern anspruchsvoll. Sie soll niemals durchnässt werden. Das Wasser verteilt sich in Erden mit gröberen organischen Strukturen mitunter nur schlecht, es bleiben trockene “Blasen” im Boden, andere Stellen sind glitschig Nass. Im Idealfall, ist die gesamte Erde gleichmässig feucht und tritt gerade eben kein Abwasser aus dem Pflanzbehälter aus.

Daher gilt bei automatisierter Bewässerung auf Erdsubstraten – besser kleinere Wasser-/Nährlösungsmengen an mehreren Tropfern in einem Topf, mehrmals am Tag geben, als seltener eine grössere Menge!

Gut geeignet zur Bewässerung – sowie ggf. gleichzeitigen Düngung – von Pflanzen auf Erdsubstraten mit organischen Flüssigdüngemitteln, sind einfache Bewässerungs-Systeme mit grossem Kapillarquerschnitt und weitem Tropfring.
Diese Anlagen bieten der Pumpe zwar kaum Widerstand und erlauben damit den Einsatz relativ kleiner und vor allem leiser Tauchpumpen. Allerdings besteht der Nachteil das solche kleinen drucklosen Systeme recht ungleichmässig bewässern, da an den vorn angeordneten Tropfringen das Wasser nach dem Einschalten der Pumpe etwas frühzeitiger und kräftiger austritt als an weiter hinten im System angeordneten Tropfern. Daher sollten solche Drucklosen Systeme für maximal 12 Pflanzen auf Erdsubstraten angelegt werden.

Optimal für die Bewässerung auf Erde hat sich die Tensio Technik erwiesen( Hanf Journal 12/2006).

Der große Querschnitt der Schläuche bietet die Möglichkeit, organische und biologische Flüssigdüngemittel über automatisierte Bewässerung den Pflanzen zuzuführen. Problematisch ist jedoch die Vorratslagerung der Nährlösung mit organischen Düngemitteln. Einmal neigen einige handelsübliche organische Flüssigdünger dazu sich in der Lösung mit Wasser und längerer Standzeit abzusetzen und zum Anderen kippen organische Nährlösungen bei hohen Temperaturen um 25°C sehr rasch um und werden schlecht. Sie verderben, verbreiten einen üblen Geruch, können dann Ungeziefer anlocken und auch die Pflanzen schädigen.

Organische Nährstofflösungen sollten daher niemals länger als 24 Stunden in einem Behältnis stehen!

Dennoch bieten automatisierte Bewässerungssysteme enorme Vorteile. So kann beispielsweise eine Einzelpflanze häufig im hinteren Bereich des Pflanzfeldes mit der Giesskanne per Hand kaum mehr erreicht werden, oder der Gärtner plant für fünf Tage zu verreisen und findet niemanden, der während der warmen Sommertage seine Blumen für ihn wässern könnte. In so einem Fall ist es bei entsprechender Vorbereitung der wasserfesten Notunterlage immer möglich, eine entsprechende automatisierte Bewässerung zu realisieren.

Kein kommerzieller Grower kann so auf die Qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen – wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land in dem der Anbau von Hanf legal ist!

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