Mittwoch, 7. Mai 2008

THC wirksam bei Zwangsstörungen?

Forscher aus Berlin berichteten im American Journal of Psychiatry von zwei Fällen von Zwangsstörungen (obsessiv-kompulsive Störung), die erfolgreich mit THC behandelt worden waren. Beide Patienten, eine 38-jährige Frau und ein 36-jähriger Mann, erwiesen sich refraktär gegen eine konventionelle Behandlung mit Neuroleptika und Antidepressiva. Nachdem die erste Patientin ihre Ärzte darüber informiert hatte, dass das Rauchen von Cannabis ihre Symptome linderte, wurden dreimal täglich 10 mg orales THC zu ihrer bisherigen Medikation mit Clomipramin hinzugefügt, was innerhalb von 10 Tagen zu einer signifikanten Abnahme der Symptome führte. Der zweite Patient erhielt ebenfalls zusätzlich zu seiner bisherigen Medikation Dronabinol, das langsam auf eine Dosis von zweimal 10 mg täglich gesteigert wurde. Innerhalb von zwei Wochen trat eine deutliche Reduzierung der Symptome auf.
Zwangsstörungen sind im Allgemeinen durch belastende Zwangsgedanken und damit verbundene Zwangshandlungen (Aufgaben oder „Rituale“), die die Zwangsgedanken neutralisieren sollen, charakterisiert. Viele Patienten sprechen nicht gut auf konventionelle Medikamente an, die zudem relevante Nebenwirkungen verursachen können. Basierend auf der Beobachtung, dass THC wirksam bei der Behandlung von Tics beim Tourette-Syndrom ist, und der Beobachtung, dass das Tourette-Syndrom genetisch mit Zwangsstörungen verbunden ist, vermuteten die Forscher, dass THC auch diese Symptome lindern könnte.
Quelle: IACM, www.cannabis-med.org

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