Montag, 4. August 2008

Im Zeichen der Burg

Das Hanfburg-Forum* bietet einzigartige Infos

Die beste Informationsquelle zum Growen, mit einer wohl weltweit einzigartigen Sammlung von Beiträgen zum Thema Hanf, ist das Hanfburg-Forum*. Gegründet von „Knospe“ aka Sebastian, der leider vor zwei Jahren plötzlich und unerwartet von uns ging, hat sich das Hanfburg-Forum* im Laufe der Jahre zum umfassendsten, deutschsprachigen Nachschlagewerk in Sachen Hanfanbau entwickelt.

MaxAir hat als Hanfburgveteran jahrelang für das Hanf Journal allerfeinste Reportagen verfasst, ab jetzt übernehmen diese Funktion verschiedenste Mitglieder der Hanfburggemeinde, angefangen mit Rosto.

Natürlich dienen alle Infos und Beiträge im Forum nur der Information. Genau wie das Hanf Journal möchten auch die Betreiber des Hanfburg-Forums* niemanden dazu animieren, illegal Hanf anzubauen.

Auch der folgende Beitrag dient lediglich informellen Zwecken und wurde zudem in den Niederlanden dokumentiert.

Art des Set-ups

Der Schrank in dem die Pflanzen wachsen dürfen, wird aus Standard Tischler-Platten zusammen geschraubt. Die Innenwände werden zweifach mit deckend weißer Farbe gestrichen. Der Schrank hat unten rechts zwei passive Zuluftlöcher und oben links ein Abluftloch. Insgesamt hat der Schrank eine mittlere Größe von circa 2m x 1,2m x 0,7m. Um diese Fläche optimal zu nutzen und auszuleuchten, kommt eine 400 Watt Natriumdampflampe mit erhöhtem Blauanteil (Son-T Agro) zum Einsatz.
Das Abluftsystem besteht aus einem 400cbm/h Aktivkohlefilter, der direkt mit dem 345 m³/h Lti-Rohrlüfter verbunden, die Schrankluft filtert und durch einen Sono-Dämpfer raus bläst. Um das System zu regulieren und den Geräuschpegel der Lüftung zu reduzieren, wird das Abluftsystem an einen Stufentrafo angeschlossen. Zusätzlich zum Abluftsystem wird ein Umluftventilator betrieben, der die Pflanzen passiv in Bewegung hält, um die Pflanzenstängel zu stärken.
In der Wachstumsphase sorgt ein Luftbefeuchter für die nötige Feuchtigkeit.

Angebaut wird auf Erde, vermischt mit Hydrocorrels, um die Bodenstruktur zu verbessern, im Verhältnis 70/30. Die Bewurzelung der Pflanzen erfolgt in circa 4 Liter fassenden Töpfen in die Tiefe schlagen. Als Pflanzendünger werden lediglich einfache Wachstums- und später Blütendünger benutzt.

Pflanzensorte

Die Pflanzensorten im Schrank sind hauptsächlich Chronic`s. Ansonsten darf sich noch eine beschnittene Top44 beweisen. Eine Chronic diente als Mutterpflanze, die allerdings vorher nicht großartig selektiert wurde.
Von dieser Mutter werden neun Stecklinge geschnitten. Insgesamt sind zu Beginn elf Pflanzen im Schrank. Beide Sorten sind einfach anzubauen und liefern unter vernünftigen Bedingungen durchaus gute Erträge. Wobei man sagen muss, dass die Chronic die Top44 von der Biomasse her doch weitaus übertrifft. Die Top44 bleibt im Vergleich kompakter. Die Chronic hat ein leichtes Zitronen Aroma, sie riecht recht fruchtig im Vergleich zur Top44. Mit der Top44 lässt sich eher ein erdiges Aroma assoziieren. In der Wirkung ist die Chronic recht angenehm und nicht zu drückend, sie ist nicht ganz so körperbetont wie die der Top44.

Bei der Top44 ist die Wirkung eher Indica typisch drückend, aber doch sehr angenehm–nachdenklich. Beide Sorten sind gut zu rauchen und nicht zu stark, ein sehr leckeres Kraut.

Äußere Bedingungen

Im Schrank herrscht ein sommerliches Wetter. Die Temperatur liegt während dem ganzen Durchlauf durchschnittlich bei warmen 28 Grad Celsius, was eigentlich nicht ganz optimal ist. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt während der Wachstumsphase um die 70-80%. Nach Einleitung der Blütenphase wird die relative Luftfeuchtigkeit auf circa 30-40% reduziert, damit die Blüten nicht anfangen zu schimmeln.

Durch einen Umluftventilator werden die Pflanzen in Bewegung gehalten, so dass sich die Stängel der Pflanzen gesund und stark entwickeln. Beleuchtet werden die Pflanzen durchgehend mit der 400W Natriumdampflampe.

Pflege

Die Pflanzen werden jeden Tag kontrolliert. Es wird drauf geachtet, wie sie sich entwickeln und eventuell schwache Pflanzen, die wertvollen Platz rauben, selektiert. Ein paar Pflanzen müssen also ihren Kopf opfern, damit sich potentiell stärkere Pflanzen besser entwickeln.

Zu Beginn hängt die Lampe noch recht hoch, zur Blüte hin wird der Abstand zwischen Lampe und Pflanzen immer geringer, bis auf circa 30 Zentimeter. Gegen Ende wird sie wieder stufenweise höher gehängt. So kann man versuchen, die Natur zu simulieren, da die Sonne im Herbst auch wieder schwächer scheint.
Die Chronic Mutterpflanze und die beschnittene Top44 durchlaufen eine recht lange Wachstumsphase von ungefähr sechs Wochen. Die Stecklinge, geschnitten von der Chronic, haben hingegen eine Wachstumsphase von nur zwei Wochen (18 Std. Licht – 6 Std. Dunkelheit). Die Stecklinge werden von ihren 0,5 Liter Töpfen in größere, circa 4 Liter große Töpfe, umgepflanzt. Dabei wird darauf geachtet, die Wurzeln nicht zu verletzen. Gegossen wird im Prinzip alle zwei Tage, allerdings wird drauf geachtet, dass die Erde nie zu nass ist und gegebenenfalls drei bis vier Tage mal nicht gegossen wird. Das wiederum regt das Wurzelwachstum an.

Ab Mitte der Blüte verschlingen die Pflanzen dann doch fast täglich einen Liter Wasser. Jeden Sonntag morgen gibt es den oben erwähnten Dünger, zugesetzt im Wasser. Es wird einmal in der Woche gedüngt. Alle fünf Tage, in unregelmäßigen Abständen, werden die Pflanzen mit einem Sprühnebler leicht benetzt, damit die Pflanzen wieder frei atmen können.

Ernte

Die Pflanzen werden vor der Ernte eine Woche lang gründlich nur mit Wasser gegossen, um eventuelle Düngerestbestände auszuspülen. Gegen Ende, kurz vor der Ernte, bekommen sie gar kein Wasser mehr und sie werden schließlich ernterreif.
Zuerst muß die Top44 dran glauben, sie ist schneller fertig als die Chronic. Eine Woche später dann auch endlich die wohlriechenden Chronic. Sie werden am Haupttrieb abgeschnitten und auf den Arbeitstisch gelegt. Jetzt wird es anstrengend. Schere in die Hand und losgeschnitten. In stundenlanger Arbeit werden die Knospen manikürt, sowie alle unbrauchbaren Blätter abgeschnitten.
Endlich können die Pflanzen kopfüber in den Schrank gehängt werden. Die ganze Umgebung ist von einem penetranten Geruch umgeben. Abhilfe schafft dann das Abluftsystem, welches die Luft recht schnell wieder neutralisiert. Die Ernte hängt im Schrank und darf erstmal eine Woche trocknen. Dabei werden sie durch die Lüftung sanft von Luft umspült.
Danach werden sie eine weitere Woche in Kartons getrocknet und zum Schluss schließlich in Plastiktüten abgepackt. Jeden Tag die Plastikbeutel einmal aufreißen -lüften- und die Knospen sind zum Konsum bereit. So werden sie mit der Zeit noch geschmackvoller und aromatischer. Die Top44 stand letztendlich 60 Tage in Blüte und die Chronic ganze 70 Tage lang (12 Std. Licht – 12 Std. Dunkelheit).

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