Freitag, 3. April 2009

Invasion Of The Seedballs

Guerilla-Gärtnern nach Nobelpreismethode leicht gemacht!

Sowohl der Erwerb als auch das Ausbringen von Hanfsamen sind in Deutschland verboten bzw. genehmigungspflichtig. Wir warnen vor Nachahmung und weisen mit Nachdruck darauf hin, dass in Deutschland der Hanfanbau auch in solch kleinem Rahmen verfolgt und hart bestraft wird.

Was sind Seedballs?
Sie sind eine Idee des Japaners, Masanobu Fukuoka. Dieser suchte nach einer Methode zur Rekultivierung von ariden (lateinisch aridus = trocken, dürr) Gebieten, in angepasster Form gilt dies aber auch für weitere nutzbare Flächen in fast allen Klimazonen.

Die Herstellung der Saatgut-Tonkügelchen oder auch Saatgutpellets sind eine besonders nachhaltige Form der Landwirtschaft, für die Fukuoka, sogar den alternativen Nobelpreis erhalten hat.

Der größte Vorteil des Seedballs ist seine sich selbstständig versorgende Umgebung, durch den Mix von Kompost/Erde und Ton. So sind die Samen vor Austrocknung durch Sonneneinstrahlung, Verwehung durch Wind, Auswaschung von Regen oder Verlust durch Fraßfeinde wie Vögel, Nagetiere und unliebsame Schnecken geschützt.

Die Hanfsamenbälle werden (Anm- d. Redaktion: Natürlich nur in Ländern, in denen Hanfsamen legal sind) direkt auf die Böden gestreut. Es ist nicht nötig sie einzupflanzen oder einzugraben. Im Gegensatz zur direkten Bepflanzung mit vorgezogenen Setzlingen geht es auf diese Art wesentlich schneller und einfacher. Die äußere Schicht der Balls ist durch den Tonanteil gefestigt und keimt erst, wenn er feucht wird. Bis der Keimling sich zeigt, können aber gut 2-3 Wochen vergehen.

So liegt es nahe, dass wir, die Freunde der nachhaltigen Rohstoffe, unseren Hoffnung bringenden Beitrag rechtzeitig auf die durch die Finanzkrise ausgedörrten Böden sähen.

Dieses Jahr liegt die optimale Zeit der Aussaat zwischen dem 27.04. – 09.05.09. Am 9. Mai ist Vollmond. Wenn man mit zunehmender Mondenergie weibliche Blütenpflanzen aussäät, werden sie besonders kräftig im Wuchs. Bedacht wurde dabei auch die relativ lange Keimdauer von 2-3 Wochen. Bei unseren Testseedballs hat es 16 Tage gedauert. Also besser schon Ende April beginnen.

Die Zutaten – Einkaufsliste:
1. Lieblingssamen
2. Feine Delikatess-Blumenerde (kein billiges Zeug!)
3. Der Kleber. Hier stehen drei Varianten zur Auswahl:
Ton- und/oder Lehmpulver:
Aus der Tierhandlung oder dem Natur- oder Baustoffhandel
Bodengrund:
Ton & Lehmmischung für Terrarien für 1,- €/Kg im Internet
Luxus Gourmet Variante:
Luvos Heilerde aus der guten DROGErie
4.Gutes Wasser
ACHTUNG: alle Zutaten (außer Nr. 4 😉 sollten trocken und gesiebt sein, so gelingt die Herstellung am besten.

Die Herstellung von Samenbällen
Mengenanteile
(Zutaten siehe Kasten)
1 Teil Samen
3 – 5 Teile Erde
3 – 5 Teile Tonpulver




Schritte:
1. Die Erde (oder der Kompost) wird mit dem Tonpulver oder Lehmpulver vermengt. Das Tonpulver verbessert das Wasserhaltevermögen auf sandigen Böden.

2. Zum trockenen Erde-/Ton-Mix nun nach und nach schluckweise Wasser gießen. Nicht sofort die gesamte Masse befeuchten, da sie sonst härtet bevor sie verarbeitet werden kann. Nur gerade soviel Wasser verwenden, dass die Masse bindet und sich gut verarbeiten lässt. Ist die Masse versehentlich doch zu matschig geworden, nachträglich noch etwas Erde zugeben und zügig weiter machen.

3. Nun kleine Mengen von der Mischung abnehmen. 1-2 Samen einlegen und zwischen den Handflächen zu haselnussgrossen Kugeln formen, mit etwas Wasser die Innenflächen der Hände befeuchten und vorsichtig „rundschleifen“, dabei nicht zu kräftig bearbeiten. Am besten mit Gefühl;-) Die „Seed Balls“ sind fertig, wenn die Kugeln weich, einigermaßen glatt und schön rund sind.

4. Die „Seed Balls“ am Besten in der Sonne ein bis zwei Tage zum Trocknen auslegen. Es geht natürlich auch Zuhause (zwei bis drei Tage). Dabei ist zu beachten, dass zusätzliche Wärmequellen die Samen unbrauchbar machen können. Also keine Heizung, Fön, Ofen o.ä. verwenden. In der Wohnung eher an einem normal temperierten Ort aufbewahren. Nun können die getrockneten „Guerilla Balls“, welche sich sehr gut streuen oder auch werfen lassen, ausgebracht werden.
Sie halten sich über mehrere Wochen, sofern sie kühl und gut belüftet gelagert werden. Von einer Aufbewahrung in Plastiktüten ist aufgrund einer möglichen Schimmelbildung abzuraten. Am Besten mit Frischhaltefolie (atmungsaktiv) abdecken.
Für sichere und sichtbare Erfolge ca. 2 „Seed Balls“ pro Quadratmeter streuen. Mit einer größeren Menge an „Seed Balls“ können sogar große brachliegende Flächen wiederbelebt werden. Nun kann man sich auf den nächsten Regen freuen und ab & zu mal vorbei schauen & HIGH ! sagen.

Die Standortfrage
Im Zeitalter von Google Earth ist es ratsam unsere Lieblingspflanze nicht „zentral“, also zum Beispiel in einem Maisfeld wachsen zu lassen, sondern sich einer dezentralen Anbaumethode wie dem Guerillagardening zu widmen.
Zur gerüchlichen Tarnung kann man an einer anderen Stelle z.B. den „Stinkender Nieswurz“ verwenden, der was die Duftstoffe angeht dem Hanf sehr ähnlich ist und anrückende Ordnungshüter ablenken kann.
Wir erinnern uns an einen Artikel vom 03.09.2008 aus der Rheinische Post Online, wo es bei Emmerich/Aspel einen „Cannabis-Alarm“ im Maisfeld gab. Weil verdächtige Duftstoffe ausströmten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stinkende_Nieswurz
http://www.rp-online.de/public/article/emmerich/610155/Cannabis-Alarm-am-Maisfeld.html
Auch viele weitere Pflanzen wie:
Kratom, Damiana, Löwenohr, Stachelmohn, Tribulus, Ziegenkraut, Knabenkraut
sind erfreut, unsere Lieblinge zu umsäumen. Hier kann der fantasievolle Genießer seiner Gartenbaukunst freien Lauf lassen und der Mutter Natur etwas Vielfalt zurück geben.

Linktipps:
Masanobu Fukuoka makes famous NobelSeed Balls
Seed Ball Story

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