Mittwoch, 28. April 2010

Ruhe in Frieden, Vater der Hanf-Renaissance

Jack Herer
* 18. Juni 1939 in New York City

† 15. April 2010 in Eugene, Oregon

„Es gibt nur eine Pflanze, die als nachwachsender Rohstoff in der Lage ist, den größten Teil an Papier, Textilien und Nahrungsmitteln sowie des Energieverbrauchs zu liefern und die zugleich die Umweltverschmutzung eindämmt, die Böden verbessert und unsere Luft reinigt: es ist eine alte Gefährtin, die dies schon immer getan hat: Cannabis, Hanf, Marihuana.“ So schrieb es Jack Herer in seinem wegweisenden Buch „The Emperor Wears No Clothes“, was 1993 erstmals in deutscher Sprache („Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“) erschien und quasi als Standardwerk für Hanfbauern und Legalisierungskämpfer gilt. Hier lieh er sich Andersen’s Märchen „Des Kaisers neue Kleider” aus, um seine Überzeugung zu erklären, dass die Regierung sich verschworen hat, um die Öffentlichkeit über die Gefahren von Cannabis zu täuschen, teilweise um die Investitionen in die „Pharma-, Energie- und Papierindustrie zu schützen bzw. den giftigen, synthetischen Industrien einen Vorteil gegenüber dem natürlichen Hanf zu geben”. Der „Hemperor“ glaubte, dass die moderne Landwirtschaftstechnologie „Hanf zur grössten landwirtschaftlichen Nutzpflanze der heutigen Welt“ machen und so eine grosse Bedrohung für die Interessen der Industrie werden könnte. Im Laufe seines Lebens propagierte er Hanf als eine erneuerbare Ressource, die in den Bereichen der Medizin, Energie und Lebensmittelherstellung sehr nützlich sein könnte. Im Jahre 1996 setzte er mit durch, dass in Kalifornien per Volkabstimmung Marihuana als Medizin wieder zugelassen wurde und leistete so einen großen Beitrag dazu, dass der Cannabis-Wirkstoff THC seit 1997 als Medikament und Arznei verabreicht werden darf. Die niederländische Cannabis-Samenbank Sensi Seeds benannte einen ihrer besten Stämme nach Jack Herer. So gewann „Jack Herer“ zahlreiche Preise bei Ernte-Festivals und wird von niederländischen Apotheken als anerkanntes Arzneimittel-Cannabis vertrieben. Im Jahr 2000 erlitt Herer einen Schlaganfall und Herzinfarkt, von dem er sich fast vollkommen erholte. Doch am 12. September 2009 brach Herer nach einer Rede beim „Hempstalk 2009“ in Portland, Oregon hinter der Bühne erneut zusammen.
Am Donnerstag, den 15.April, ist Jack Herer, von der Zeitschrift „High Times“ zum „Hanfaktivisten des Jahrhunderts“ gekürt, im Alter von 70 Jahren in Eugene, Oregon gestorben. Sein unermüdliches Engagement und sein Meilenstein von Buch haben dazu beigetragen, dass Jack Herer am meisten Respekt gezollt wird, wenn es darum geht, die Welt daran zu erinnern, dass Cannabis in all seinen Formen schon immer eine der wertvollsten Ressourcen der Menschheit war.

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