Donnerstag, 13. Januar 2011

Die letzte Coffeshoptour nach A‘dam?

Ende November fand mal wieder der CannabisCup in Amsterdam statt. Wir hatten aber keine Lust, für unsere Berichterstattung auch noch in die ohnehin klamme Redaktionsschatulle zu fassen und haben uns ob fehlender Einladung vom Veranstalter entschieden, 2010 einmal nicht zum Cup nach Amsterdam zu fahren.

Zum Glück hat ein treuer Leser kurz nach der Veranstaltung ein paar Tage in Amsterdam verbracht und die Zeit genutzt, einmal die Gewinner des CannabisCups auf Herz und Nieren zu testen: Schmecken die Sorten außergewöhnlich gut? Wie unterscheiden sie sich in der Wirkung? Gibt es vergleichbar gute Sorten für weniger Geld? Immerhin kosten die Cup-Gewinner von 14 €/Gramm aufwärts.

Leider wussten wir zu Redaktionsschluss auch noch nicht, ob eine solche Reise dieses Jahr überhaupt noch möglich ist, denn der Europäische Gerichtshof hat kurz vor Weihnachten entschieden, dass nicht in den Niederlanden wohnhafte Personen zu einem Coffeeshop, der am geplanten Passsystem teilnimmt, keinen Zutritt mehr haben. Die Details zu dem mit Spannung erwarteten Urteil gibt es dann in der Februar-Ausgabe.

Die Tour:
30.11. bis 02.12.2010

Es war mal wieder soweit, nach meinem Besuch im Februar wollte ich zum Ende des Jahres noch einmal nach Amsterdam, und das eigentlich nur aus zwei Gründen: … Probieren und Genießen.

Fünf Tage nach dem diesjährigen High-Times-Cup bin ich angekommen, und da galt es natürlich auch, die diesjährigen Sieger des Cannabis-Contest zu verkosten.
Den 1. Preis in der Kategorie Cannabis: „Barney‘s Coffeeshop“ mit „Tangerine Dream“. Mit 14 Euro für ein Gramm etwas teurer, aber es wird auf dem „Menü“ mit unglaublichen 25 Prozent THC beschrieben. Vom Geschmack und Geruch her merkt man einen deutlichen Amnesia-Touch, nur etwas intensiver und fruchtiger, fast wie Pfirsich, einfach lecker. Die Wirkung ist ganz ordentlich, man merkt den hohen Sativaanteil.
„Caramella Cream“ hat beim Import Hash gewonnen, ebenfalls von „Barneys“. Gleich vorneweg, für mich die Enttäuschung meiner Reise. Ein Blick auf die Karte und, wow, 18 Euro per Gramm. Ein leicht gepresstes, sehr dunkelbraunes, weiches und harziges Hash. Der Rauch mild, leichter Caramello-Geschmack, und die Wirkung, wirklich nichts Besonderes.
Beim Dutch Hash hat „Tangerine Nectar Iceolator“ von „The Green House“ die meisten Stimmen bekommen. Den zweiten Rang belegte „Barneys“ mit ebenfalls „Tangerine Nectar Iceolator“. Mit 58 Euros für 1 Gramm ein sehr teurer Spaß. Husten, beim Rauchen durch die Bong, lässt sich nicht vermeiden, ein heißer Kopf, kleine Augen und ein Hammer-High sind das Ergebnis. Geschmack sowie Geruch sind wie bei vielen Ice-Hash´s weniger intensiv, leicht grasig. (Das liegt daran, dass sie mit Extraktionsbeuteln anstatt mit der Schwimm-Sink-Methode hergestellt wurden, Anm. des Redakteurs)

Insgesamt habe ich in drei tollen Tagen etwa 25 Coffeeshops besucht, einige, die besonders „nett“ waren, möchte ich hier kurz nennen.
Das „Katsu“ hat ein fantastisches „Zero-Zero“ im Angebot – 1,5 Gramm für zwanzig Euro. Glänzend, klebrig, weich, so lecker. Ebenfalls wurde hier das vielgelobte „Black-Widdow“ probiert. Ein für mich, teures, mittelmäßiges Weed, nichts Besonderes. Ein größerer, gemütlicher Shop mit einem tollen Angebot und der Möglichkeit eine ordentliche Bong zu rauchen.
Denn das kann man nicht in jedem Coffeeshop. Einige wenige haben gar keine Bong, die meisten eine sehr kleine Acrylbong, die überhaupt nicht schmeckt.
Es gibt aber auch die Ausnahmen, „Greenhouse“, „Barneys“, „Dampkring“, „Greenhouse-effect“, hier bekommt man eine schön saubere, größere Glasbong oder es besteht sogar die Möglichkeit mit einem „Vulcano“ zu vaporisieren.

“Amnesia Haze” vom “Dampkring”

Mit all dem kann das „Kadinsky“ nicht dienen, dafür kann man hier mit einem 5 Gramm Special jede Menge Geld sparen. King Hassan, Caramello und Transhimalaya wurden probiert und für fantastisch befunden.

“King Hassan” vom “Kandinsky”

Die ersten beiden Sorten schlagen den Cupsieger „Caramella Cream“ von der Wirkung und vom Geschmack her um Längen und kosten grade mal die Hälfte. Ein gutes Indica-Weed wie „Jack Herrer“ oder „White Widdow“ gibt es immer noch für 7,50 €, eine schöne Sativa oder gute Haze kostet im Schnitt 12 Euro, obwohl man gleiche für 10 oder 14 kaufen kann.
„Das beste marokkanische Hasch kostet höchstens einen 10er, alles andere ist reine Abzocke“ … das hat man mir im „Roxy“ gesagt, einem kleinen Shop, etwas abseits vom ganzen Touristenrummel, und der Mann hinterm Tresen hat Recht. Vor allem das Menü von „Barneys“ finde ich absolut überteuert. Allerdings war das „Cheese x Blueberry“ das leckerste Gras auf meiner Tour, und für 10 Euros, relativ günstig. Aber auch „Super Lemon Haze“ oder „Amnesia x G13“ ist was für Genießer.
Auch einen Brownie mit THC habe ich mir gegönnt, ein halbes Gramm mixed Hasch sollte drin gewesen sein. Fünf Taler wurden gelöhnt, aber nein, welche Enttäuschung, die Wirkung setzte nicht ein. War wohl zu wenig.
Natürlich darf ein Besuch des bekannten und sehr schönen „Rotlichtbezirkes“ nicht fehlen, denn hier gibt es viele gute, dicht aneinander gereihte Coffeeshops. Interessante Angebote rund um die Erotik sind in den fantasievoll eingerichteten Schaufenstern zu sehen. Die großen roten Fenster mit manchmal wirklich hübschen Frauen findet man(n) nach ein wenig suchen. Gierig auf das Geld der Kunden hämmern diese an die Scheiben und locken mit sehr wenig Kleidung. Sechzig Euro kosten dort im Schnitt 20 Minuten mit einer dieser traumhaften Frauen, jeder Nationalität und Hautfarbe.

Bleibt mir nur noch zu sagen

Besseres Weed wie hier in Amsterdam habe ich noch nicht gesehen, staubtrocken, super harzig, sehr lecker. Nach dem Genuß von etwa 12 Sorten Gras ebenso vielen verschiedenen Sorten Hasch, der Benutzung von etwa 12 Bongs und einem Vaporizer, und ganz viel Spaß, ging es dann wieder nach Hause.
Amsterdam ist immer noch für jeden Cannabisfreund eine Reise wert. Billiges „Zero-Zero“ für 2,50 € je Gramm oder Ice-Hash für 60 Euro gibt es hier genauso wie Outdoorgras für 3,50 € bis zur puren Sativa mit 16 Wochen Blüte für 17 Euro. Genießt die Zeit dort und nehmt nichts mit zurück. Mit dem Zug wollten wir Richtung Berlin und hatten aufgrund der Witterungsverhältnisse 90 Minuten Aufenthalt am Grenzbahnhof Bad Bentheim.
Erst kam der Zoll durch den Zug, dann kam der Zoll mit Hund zweimal durch, damit nicht genug, kam auch noch die Bundespolizei, und da ich angeblich „leicht erweiterte Pupillen hatte“ (Blödsinn!) war ich „dran“. „Woher, wieso, warum, weshalb…“ wollten die Beamten wissen. Nach kurzer Ausweisabfrage und einem erwartetem „negativ“ aus dem Funkgerät, durfte ich meine Reise fortsetzen. Ebenso wurden alle Müllbehälter gleich hinter der Grenze entleert, so dass eventuell, dort versteckte Produkte gleich in einem großen blauen Müllsack landeten.
Bleibt mir noch zu erwähnen, dass all das, ohne einen guten Freund in Amsterdam nicht möglich gewesen wäre, da ich als deutscher Staatsbürger niemals Cannabis, geschweige denn andere „Drogen“, auch nicht in den Niederlanden erwerben würde.

Danke Dir, Mikkel aus Amsterdam.

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