Donnerstag, 3. März 2011

Viel Sonne, viel Licht

Nichts schlägt einen fetten Outdoor Grow

Spannender geht‘s kaum

“Alles fing am 4.Mai 2009 mit Samen von erfahrenen holländischen und dänischen Züchtern an. Die Sorten, die es dieses Mal auf meine Liste geschafft haben, waren Bangi Haze, Big Bud von Dutch Hemp Seeds, Danish Passion, Early Dog x Early Skunk und Mighty Mite.
Ein Unbekannter schleicht durch das Feld. Sein Ziel sind die angrenzenden Wälder. Er sieht unauffällig aus und ist den Umgebungsfarben annähernd entsprechend gekleidet, so dass man fast von einer Tarnung sprechen könnte. In seinen Taschen befinden sich beschriftete Samen, die er vorher markiert hatte, um die besten Sorten schnell erkennen zu können. Ebenso warten die schon mit Substrat gefüllten Kübel dank reichlich geplantem Vorhaben an vorher ausgewählter Anpflanzecke. Das Wetter ist großartig und der Vollmond steht vor der Tür, daher weiss der Unbekannte, dass die beste Zeit gekommen ist, seine Samen zu setzen.

Gute Genetik ist ein Schlüssel zum Erfolg. Mit dieser Einstellung begann meine Growing Karriere. Die Saison 2009 ist sortentechnisch eine Kopie von 2006 (Siehe „Unser Dach soll schöner werden“ auf Seite 20). Nichts Neues, nur alt bekannte Strains. Nach einer guten Saison weiss man, dass ein goldener Herbst einen gehörigen Anteil zur fetten Ernte beiträgt. Die Ernte 2009 war im Nachhinein eine der geschmackvollsten, die mir untergekommen ist. Ich habe California Orange Bud x Passion#1 eines Overgrow Mitglieds angepflanzt, sowie einige Sorten Romp 19, Cinderella 99, White Widow und Lowryder. Alle außer der Weißen Witwe gaben dank des wunderbaren Wetters enorme Mengen Weed. Der Rauchbedarf wurde damit bis April des folgenden Jahres gedeckt. 2008 gab es einen deftigen Schimmelbefall, der 80 Prozent der Ernte kostete, weshalb ich dem Vorhaben 2009 mit entsprechendem Respekt entgegentrat.

Planung ist die halbe Miete
Vernünftige Dünger, zusammen mit den Vorbereitungen am Substrat, machen 30 Prozent des Erfolges aus. Fragt man erfahrene Grower nach den restlichen 70 Prozent, werden viele die Samen nennen. Dem ist nichts entgegenzusetzen. Spitzengenetik garantiert neben der Wachstumsgeschwindigkeit der Pflanzen die Qualität der Knospen und hauptsächlich die Menge der zu erwartenden Ernte. Kälteresistente Sorten sind in unseren Breitengraden am ehesten zu empfehlen. Bei der Vorbereitung sollte man daher direkt mit der Wahl der richtigen Pflanze beginnen. Es gibt tausende Plätze, an denen man Marihuana anpflanzen könnte, doch nur bei optimalen Bedingungen lohnt es sich wirklich.
Die Planung sollte zu Jahresbeginn starten. Januar ist ein guter Monat, um sich um Samen wie Equipment zu kümmern. Als Beispiel einer nicht zu teuren Outdoor Samenbank nenne ich hier sensimellia.pl, die meisten der dort erhältlichen Outdoor-Samen reifen Ende September
Der 15. Oktober kann als Deadline für den Outdoor Grow angesehen werden. Kalte und feuchte Nächte haben einen negativen Effekt auf die Qualität der Ernte. Es macht keinen Unterschied, ob die Pflanze zu diesem Zeitpunkt reif ist oder nicht, man sollte sie schneiden und an einen sicheren Ort bugsieren.

Gute Samen sind die Grundlage…

Ernten ist also vor diesem Datum angesagt, doch wann genau?
Es ist recht einfach. Sorten, die als reine Indoor- oder Gewächshaus-Samen verkauft werden, kann man eindeutig vergessen. Ebenso die Sativas und alle anderen, die länger als acht Wochen blühen wollen. Das Ziel ist es jedoch, so zeitnah wie möglich zum 30. September zu ernten. Da passt das Wetter und Pflanzen trocknen noch recht schnell nach der Beschneidung.
Vielleicht fragt ihr euch schon, wie man ein halbes Kilo schmackhaftes Cannabis bei einer Ernte ermöglichen kann. Ich benutze seit Jahren einfach eine Menge Dolomite Kalk und einiges an Hühnerexkrementen.
Zwei einfach zu erwerbende und ebenso easy zu nutzende Zutaten für einen erfolgreichen Grow. Ohne diese Bestandteile gibt es recht wenig Erfolgsaussichten, dass junge Sämlinge unter dem großen blauen Himmel zu ertragreichen Ladies heranreifen werden. Neben der richtigen Versorgung gilt es, einen idealen Lebensraum zu finden. Wenn ich mich um einen ordentlichen Growplatz umsehe, tue ich das, indem ich Kurztrips in die angrenzende Umgebung unternehme. Dort angekommen suche ich die abgelegensten Plätze weit und breit. Orte, an die sich keine Seele verirren sollte.

Der Platz

Für dieses Jahr wähle ich eine flache Stelle, die von hohem Gras und anderen unterschiedlichen Pflanzentypen bewachsen ist. Der Ort wird vom Süden aus von der Sonne beschienen und von Büschen wie vereinzelten Bäumen vom Wind geschützt. Die Erde ist recht saftig, dunkel und man sieht an der Beschaffenheit, dass sie das lebensnotwendige Wasser lange hält. Alles deutet also auf einen ohnehin nährstoffreichen Boden hin. Also soll es hier sein, ich grabe zwei Spaten tief die geplanten Pflanzstellen und füge dem Aushub Dolomitenkalk und Hühnermist zu. Einfach alles etwas vermischen und verstreuen. Der Platz muss nun mindestens einige Wochen ruhen, bevor man dort seine Setzlinge hinterlässt. Man sollte nicht vergessen, dass frischer Hühnermist giftig wirkt und erst nach einiger Zeit in verwertbare Nährstoffe aufgespalten wird. Es kann die Wurzeln verbrennen, sollte er unsachgemäß angewandt werden. Daher präpariert man den Platz circa 60 Tage vor dem Aussetzen der Keimlinge mit dieser Düngung.

Fast fertig

Erinnert ihr euch an die Samen vom 4. Mai? Die vom Unbekannten am Waldesrand. Nach einigen Wochen Wachstum sind sie hübsch und gesund, fertig zum Transport in die neue Heimat. Da sie bereits größer als erwartet sind, werden sie direkt mit einem Fahrrad aus dem Wald chauffiert; heimlich, still und leise zur neuen, vorgedüngten Stelle.
Zum Transport werden die Setzlinge zwecks Atmung in Papiertüten gepackt, um sie nicht zu sehr zu stressen. Sollte dies passieren, werden sie sich langsamer entwickeln und anfälliger für Krankheiten wie Schädlinge sein. Ein ungefähr zehnminütiger Transport sollte jedoch kaum Stress für die Pflanzen bedeuten.
Die 26 Pflanzen vom Waldrand explodieren nach dem Transport in ihrer neuen Umgebung förmlich. Um sie vor Tieren, die sie verspeisen könnten, zu schützen, besprüht man die Ladies sinnvoller Weise mit etwas, was Schädlinge fernhält. Besonders vor Schnecken muss man sich in Acht nehmen, weil die besonders bei Jungpflanzen so lange kauen, bis nichts mehr übrig ist, was wachsen könnte. Man kann dafür alles auf dem Markt erhältliche verwenden. Schon die kleinen Setzlinge wurden lange vor dem Transport sicherheitshalber behandelt. Hauptsächlich besprüht man die Spitze und die Haupttriebe. Ebenso lohnt es sich die umliegende Vegetation im runden Umfang mit der Lösung zu behandeln. Wenn man so vorgeht, sollte man von unerwünschten Besuchern aus dem Tierreich verschont bleiben. Sollte es stark regnen, muss man sie immer wieder anwenden. Zumindest den gesamten ersten Monat, solange die Pflanzen schwach und anfällig sind. (Anm. des Übersetzers: Hmm, vielleicht sieht die Gesetzeslage in Polen anders aus, in Deutschland, Österreich und der Schweiz darf man im Wald keine Pestizide versprühen. Ich rate sowieso aus Umwelt- und Selbstschutzgründen ausschließlich zur Verwendung von Neem-Öl, ein natürliches Insektizid, das unschädlich für Menschen ist)
Dies sollte für die Sicherheit genügen. Nun kümmert man sich um die Tarnung der Pflanzen durch Biegen und notfalls auch das Kappen der Spitzen. Falls man sich Sorgen um zu großen Blickfang macht, sollte man sich durch die Scrogg-Methode behelfen. Hierzu wird eine Art Holzrahmen gebaut, an der die dann vielen verzweigten Äste so gebunden werden, dass sie die gewünschte Größe nicht überschreiten (Scrogg – Weniger Pflanzen – mehr Ertrag; Hanf Journal Sonderausgabe Growing 2006). Das Spalten, Trennen der Spitzen ist eine weitere Alternative, um die Pflanzen kleiner und buschiger wirken zu lassen. Wann was an der Zeit ist, ist schwierig zu beantworten. Es gibt eine Zeit, besonders nach einer Trockenzeit, in der sich Pflanzen leichter biegen lassen. Dieses Wissen kann man versuchen anzuwenden, um die Scrogg zu nutzen. D a s Schlüsselelement für eine erfolgreiche Tarnung. Auch kann man versuchen die Pflanzen in die Umgebung einzubinden. Dazu sucht man sich am besten eine Vegetation, die sich im Herbst verhältnismäßig ähnlich wie der Hanf verhält. Der Grow darf nicht zu leicht zu entdecken sein. Es ist keine leichte Aufgabe alle Aspekte perfekt zu berücksichtigen, doch niemand hat gesagt das Guerilla Grower ein einfaches Leben führen. Man muss sich anstrengen, um schmackhaftes Outdoor Ganja in rauhen Mengen genießen zu dürfen.

Stichtag ist der 15. Oktober

Was noch fehlt

Sollte man alles so hinbekommen haben, was oben erwähnt wurde, gestartet mit den richtigen Samen am richtigen Ort zur richtigen Zeit, geschützt vor wilden Tieren und menschlicher Neugier, kann man davon ausgehen, dass im Herbst die Zeit für eine saftige Ernte gekommen ist. Auch wenn es wirklich kompliziert ist, vernünftig draußen anzubauen, ist die Belohnung nach einem erfolgreichen Durchgang umso größer, den Gefahren in Wind und Wetter getrotzt und Mutter Natur bezwungen zu haben. Nun benötigt man nur noch einen sicheren Platz zur Trocknung und zum Feinschnitt des Blütenmaterials. Es kann schließlich Tage dauern, bis eine Ernte ordentlich getrimmt ist. Die hier geerntete Menge war enorm und recht kompliziert in einem Stück zu transportieren. Glücklicherweise war 2009 ein erfolgreiches, gefahrloses Guerilla Jahr ohne nennenswerte Zwischenfälle, und so wurde aus einer Handvoll Samen eine mächtige Ernte produziert. Leider kann man aus offensichtlichen Sicherheitsgründen keine genauen Angaben zum Gesamtgewicht machen, jedoch sei erwähnt, dass zwei Mann wohl ein ganzes Jahr lang gut zu paffen hätten. Daher sei allen faulen Stubenhockern ein fröhlicher Spaziergang in der Natur mehr als nur zu empfehlen.
Viel Glück für alle Guerillas im Jahr 2011.“

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