Mittwoch, 27. Juli 2011

[RBH]23

Fronkreisch Fronkreisch

Seit letztem Monat hat die Sowjet GmbH Zeitungsfamilie Zuwachs im Land der Liebe erhalten.
Frankreich ist seit dem letzten Monat im Klub der „Cannabis Magazines for Free“ aus unseren Redaktionsräumen aufgenommen worden.
Wir wollen uns hier jedoch nicht nur selbst beweihräuchern, sondern euch Informationen zu den landestypischen Problemen und Gegebenheiten im Umgang mit Cannabis näher bringen, schließlich könnten sich einige Leser fragen: „Wie Frankreich, warum denn erst jetzt?“ Doch ganz leicht ist es im französischen Raum nicht, sich für die Legalisierung und den Hanf stark zu machen, wie man es bei einem solch fortschrittlichen Land eigentlich erwarten könnte.

Die Franzosen haben eines der härtesten Drogengesetze Europas. Das Rauchen eines Joints kann in Frankreich mit bis zu einem Jahr Haftstrafe belegt werden und kostet dazu eine utopische Geldsumme. Der Besitz geringer Mengen führt bis zu einem zehnjährigen Gefängnisaufenthalt und der Anbau von einer einzigen Hanfpflanze wird mit bis zu zwanzig Jahren Haft bestraft. Wird man wegen geringer Mengen festgehalten, dürfen einen die Beamten bis zu vier Tage in Untersuchungshaft verwahren, ohne dass man Richter oder Anwälte zu Gesicht bekommt. Päderasten und Profikiller bekommen im Gegensatz zu Marihuanakonsumenten schon nach zwei Tagen ihr Recht auf Verteidigung gewährt. Dieses harte Durchgreifen verhindert den Statistiken zufolge nach aber nicht den Gebrauch der Hanfprodukte. Die Zahlen der Konsumenten entsprechen in der Bevölkerung Frankreichs in etwa den gleichen wie den in Holland oder Deutschland vertretenen Kiffern.

Verständlicher Weise fällt es den Franzosen dank ihrer strengen Gesetzgebung nicht leichter sich für ihren Rausch zu engagieren als es in Deutschland bei den weit weniger bestraften Konsumenten der Fall ist. Daher ist auch hier der Handel in den Händen verbrecherischer Strukturen, die mittlerweile an großer Macht in Vorstädten gewonnen haben, so dass sich Ansätze zur Entwicklung in mexikanische Verhältnisse, sollte keine Veränderung in Kraft treten, auf kurz oder lang erahnen lassen. Die Veröffentlichung einer Kifferzeitung mit dem Aufdruck eines angedeuteten Hanfblattes, die dazu den Namen [RBH]²³ (gespr.: erb = herbe = Frz. für Gras) trägt und sich politisch eindeutig zu erkennen gibt, könnte der dortigen Szene die dringend benötigte Plattform und Rückendeckung geben, um Realistisch gegen die aufgebauschten Strafen und die fehlgeleitete Drogenpolitik anzugehen.

Wir hoffen, dass durch unser Mithelfen die Legalisierungsbewegung in Frankreich offen und ohne Angst vor Bestrafung ihre Meinung äußern kann, um so von der Allgemeinheit auch als eine ernstzunehmende, politische Bewegung vollends anerkannt zu werden.
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sollten bei Kiffern keine Ausnahme machen dürfen.

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