Mittwoch, 31. August 2011

Schon wieder Hanfwandertag!?

(Für den Verein Legalize Österreich)

Nach dem Hanfwandertag im Rahmen des „World Wide Marijuana March“ im Mai findet auch heuer wieder eine zweite Demonstration im herbstlichen Wien statt.

Motto: Stoppt den Drogenkrieg!
Termin: 1. Oktober 2011, 13 Uhr
Treffpunkt: Europaplatz / Westbahnhof, Wien

 
Stimmen aus der Politik, die den Hanfwandertag nicht als politische Veranstaltung sehen sondern als Party abtun, sollen durch den Hanfwandertag daran erinnert werden, dass Cannabiskonsumenten noch immer diskriminiert und politisch verfolgt werden. „Wenn nicht gewollt ist, dass wir auf die Strasse gehen, dann braucht nur der sinnlose Krieg gegen Drogen, allen voran der gegen Hanf beendet werden“, heißt es in einer Aussendung von Legalize! Österreich.

Österreich
Allein in Österreich gibt es jährlich knapp 20.000 Anzeigen im Bezug auf Cannabis, etwa jede zehnte Anzeige endet mit einer Verurteilung. „Die Strafverfolgung ist die schlimmste Nebenwirkung des Cannabiskonsums“, heißt es weiter. „Existenzen und Familien werden zerstört, nicht auf Grund der Substanz sondern aus politischem Unvermögen.“ Auch wenn eine Anzeige bei 90% der Fälle zurückgelegt wird, müssen die Beschuldigten mit Repressionen rechnen. Eltern werden beispielsweise die Kinder entrissen und auch mit Problemen im Bezug auf den Erhalt von Arbeitsplatz und Führerschein ist zu rechnen. Behörden stellen oft sogar rechtswidrige Bescheide aus, die nur mit Hilfe von kompetenten Rechtsanwälten mühsam beansprucht werden können. Verurteilten Konsumenten droht eine Stigmatisierung wie Gewaltverbrechern.

Fehlende Aufklärung führt auch zu reißerischen Schlagzeilen wie z.B. „Hasch am Ring“ vor wenigen Wochen. Da gehen irgendwo ein paar Hanfpflanzen auf und sämtliche Medien stürzen sich auf die Geschichte. Von den „giftgrünen“ Blättern wird berichtet und die Polizei rückt aus, um die Pflanzen abzuernten und zu analysieren. Alles nur wegen ein paar harmloser Pflanzen.

Die Prohibition
Sie kostet jedem Europäer jährlich etwa 100 Euro. Für Österreich ergibt sich daraus grob geschätzt also ca. eine Milliarde Euro im Jahr, europaweit lagen die Kosten in den letzten Jahren zwischen 35 und 60 Mrd. Euro. Geld, das im Fall einer wie auch immer gehandhabten Liberalisierung großteils eingespart werden kann. Zusätzlich fließt das Geld der Konsumenten nach einer Freigabe nicht weiter in illegale Kanäle, sondern wird ein Teil der Wirtschaft. Arbeitsplätze und Umsätze verbessern somit auch das Bruttonationalprodukt.

Natürliche Medizin
Patienten, die aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren, haben durch natürliches Cannabis bessere Chancen. Oft werde Patienten von unwissenden Ärzten auf andere Medikamente verwiesen, deren Nebenwirkungen aus weit gefährlicheren Substanzen als Cannabis, wie z.B. Opiaten resultieren. Nur wenige Ärzte sind aufgeklärt und trauen sich Dronabinol zu verordnen. Natürliches Cannabis besteht jedoch nicht nur aus dem Dronabinol, der verbotenen Substanz THC. Der Hanf enthält eine Kombination von Cannabinoiden, die in ihrem Zusammenspiel therapeutisch oft besser wirken als die Monosubstanz.

Heute
Zur Zeit sieht es aber leider noch nicht danach aus, dass der Staat das Verbot aufhebt, obwohl es seitens der EU und auch der UNO bereits Signale gibt, den „Krieg gegen die Drogen“ zu beenden.
Die verantwortlichen Politiker argumentieren, dass man mit Drogen kein Geld verdienen will.
Nach den jüngsten Debatten zum Thema problematischen Alkoholkonsums warnen die Suchtexperten aber dennoch vor einem Alkoholverbot, da es kontraproduktiv wäre. Dies müsste auch für Cannabis gelten – je früher, desto besser.
Dann bräuchten wir auch den Hanfwandertag nicht mehr!

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