Dienstag, 3. Januar 2012

Mexiko 2011: Fast 1000 Morde pro Monat

„Die Repression verschlingt zu viel Geld“

Kaum ein Tag vergeht ohne einen Bericht über eine abscheuliche, prohibitionsbedingte Grausamkeit in Mexiko, Forscher der University of San Diego´s Trans Border Institute präsentierten kürzlich die neueste Analyse des Bürgerkriegs in Mexiko, den Präsident Calderon als Drogenkrieg verkauft.

Seit 2006 sind somit insgesamt mehr als 45.000 Menschen in diesem zur Zeit blutigsten Konflikt weltweit ums Leben gekommen. „Die Zahl von 11.000 Toten in diesem Jahr ist immer noch ziemlich böse“ , sagte der Direktor der Universität David Shirk, auch wenn es in diesem Jahr keinen Anstieg zum Vorjahr gab. Von 2009 bis 2010 gab es noch einen Anstieg von 20 Prozent. Shirk fügte hinzu, dass die Mordrate in Tijuana und in Ciuada Juarez, wo die meisten Morde stattfinden, rückläufig sei.

Auch die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden in Tijuana sei weniger geworden. Das sei jedoch kein Verdienst von Polizei oder Politik oder gar des Drogenkrieges, vielmehr hätten die Kartelle untereinander Abkommen getroffen:
„Die Gewalt war 2008 bis 2009 dort auf dem Höhepunkt. Vermutlich gab es ein Abkommen zwischen den verschieden Kartellen (hauptsächlich dem Sinaloakartell und den Remnants of the Tijuana, die die Vorherrschaft inne hatten), da man realisierte, dass Gewalt schlecht für das Geschäft sei. Seitdem hat sich Gewalt auf den Osten der Stadt verlagert“ sagte Shirk.

Das „Tijuana Model“ könnte auch auf andere mexikanische Städte angewandt werden, das würde jedoch voraussetzten, dass Calderons Abstand von der Bekämpfung der Kartelle mit militärischen Mitteln nehme.

„Das würde aber bedeuten, dass all die Gewalt keinen Zweck gehabt hätte, was eine sehr unglückliche, zynische Vision und dazu eine große Tragödie wäre, wenn die Regierung unfähig ist, die Geschäfte zwischen den Kartellen zu unterbinden. Mexiko ist nicht das einzige Land, das seine Gesetzte ändern müsste. Auch die Vereinigten Staaten müssten Marihuana legalisieren, da die Repression zu viel Gelder für Strafverfolgung und Justiz verschlinge“ so der Direktor und Leiter der Studie.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen