Warum die USA offiziell den Drogenkonsum bekämpft und heimlich Drogenringe unterstützt
(Pub. April 2004)
Publiziert am: 07.04.04 - Medienformen:
„Drogen sind nicht einfach illegal oder unmoralisch. Sie sind die
Quelle außergewöhnlicher Profite und Macht.“, so Prof. Alfred W. McCoy
in seinem Buch „Die CIA und das Heroin“ für das er, teils unter
lebensgefährlichen Bedingungen, über 30 Jahre lang recherchiert,
studiert und geforscht hat.
In den USA gilt das Buch als Standardwerk zur Drogenpolitik der
US-Regierung. Kein anderer Staat der Welt hat den Drogenhandel so
versteckt wie massiv unterstützt. Mehrere Versuche des Geheimdienstes
CIA (Central Intelligence Agency), die Veröffentlichung zu verhindern,
scheiterten. Das Buch schildert, wie CIA und US-Außenministerium
Drogenbosse unterstützen, Beweise unterdrücken und sogar direkt in den
Drogenhandel verwickelt sind.
Seit 1972 führen die USA einen scheinbar unbarmherzigen Krieg gegen
Opium, Heroin und Kokain. Es werden Anti-Drogen-Kampagnen gestartet und
der „War on Drugs“ geführt. Konsumenten selbst minimaler Drogenmengen
werden kriminalisiert und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Gewünschter
Effekt: Die Drogenpreise sollen stabil bleiben und mit ihnen die
Drogenprofite.
Während des 2. Weltkrieges und danach kooperierte die CIA mit der
Korsenmafia in Marseille, um die dort vom Volk gewählten Kommunisten zu
bekämpfen. Zwanzig Jahre lang dominierte die Korsen-Connection, auch
French-Connection genannt, den internationalen Heroinhandel.
In Nicaragua finanzierten sowohl CIA als auch Contras ihren Kampf mit
Drogengeldern. Dies wurde bekannt, nachdem sich mutige Bürgerrechtler
aus den armen „Neighborhoods“ LAs über die Kokain- und Crack-Schwemme
beschwerten und aktiv wurden. Trotz vieler Beweise wurde die Tatsache,
dass die CIA gezielt den Kokain-Konsum förderte, unter den Teppich
gekehrt.
Erst durch den geheimen Krieg, den die CIA in Laos gegen den
Kommunismus führte und dafür eine Armee von 30.000 Laoten finanzieren
musste, entstand das „Goldene Dreieck“. Der Schutz der Exportwege und
der Kampf gegen den Kommunismus gingen wieder Hand in Hand. Die CIA
besaß über Jahrzehnte die größte Flugzeugflotte der Erde und nutzte
sie, nicht nur in Laos, um das in den eigenen Labors hergestellte
Heroin zu transportieren. Nach dem Vietnam-Krieg war jeder vierte
US-Soldat süchtig nach dem Pulver der CIA.
Und heute? Seit dem Einmarsch der USA in Afghanistan, seit ihrer
Kooperation mit den Drogenbaronen der Nordallianz, seit dem Sieg über
die Taliban blüht dort der Mohnanbau wie nie zuvor: Das Land gilt heute
als die erste Opium-Monokultur der Welt mit historischen Rekordernten.
Der Heroin-Konsum der Welt wird weiter angeheizt. Und die CIA verdient
daran mit.
Und falls du an diesen Tatsachen zweifeln solltest, dann prüfe es nach!
Ganz hinten im Buch wirst du auf fast 200 Seiten mit wissenschaftlichen
Quellenangaben versorgt, die es jedem ermöglichen z. B. mit einer
Google-Suche die Fakten zu überprüfen. Das Buch ist im Verlag
Zweitausendeins erschienen und kostet 19,90 Euro.