Sommer und Herbst sind die
Jahreszeiten, in denen „Pythium“ normalerweise auftritt.
„Pythium“ ist ein Gattungsname für verschiedene Wurzel- und
Stammfäule-Pilzarten, darunter Verticillium, Phytophtora,
Fusarium oder eben Pythium.
Durch Pythium-Befall kommt es zu
Infektionen, geringeren Ernten und sogar zu ganzen Ernteausfällen.
Pythium verbreitet sich gerade in Hydrokulturen sehr schnell. Vor
allem Systeme mit geschlossenem Wasserkreislauf bieten den Pilzen
ideale Möglichkeiten zur rapiden Verbreitung in der gesamten
Zucht.
Pythium gedeihen am besten in
anaerobem, also sauerstoffarmem, 24 bis 33 Grad Celsius warmen,
stehendem Wasser. Stark tonhaltige Erde mit schlechter Drainage
begünstigt das Pythium-Wachstum genauso.
Pythium kann man durch nicht
sterilisierte Werkzeuge, verdorbenes Wasser oder von verrottenden
Wurzeln bekommen. Es kann auch durch infizierte Pflanzen verbreitet
werden.
Der Schlüssel zur Bekämpfung
und Vermeidung von Pythium heißt Sauerstoff. Erfahrene Grower
sorgen immer für genug Sauerstoff im Wurzelbereich sowie in der
Nährlösung. Dabei ist die Temperatur des Wassers von großer
Bedeutung. Je kälter das Wasser ist, desto mehr Sauerstoff kann
es aufnehmen. Anbei eine Tabelle, die zeigt, wie viel Sauerstoff
Wasser bei den verschiedenen Temperaturen aufnehmen kann:
10 °C–13 ppm (Parts Per Million)
20 °C–10 ppm
30 °C–7 ppm
Die Wurzeln verdoppeln pro zehn Grad
Celsius Temperaturerhöhung ihren Sauerstoffbedarf. Die
Aufnahmekapazität des Wassers verringert sich gleichzeitig um
mehr als 25 Prozent. Ab 22 Grad Celsius ist also schnell nicht mehr
genug Sauerstoff im Wasser vorhanden. Dies führt zu anhaltender
Sauerstoffunterversorgung. Langsames Wachstum, Mangelerscheinungen,
Wurzelsterben und geringere Erträge sind die Folgen. Dieser
Stress macht die Pflanzen anfällig für weitere Krankheiten
und Schädlinge.
Symptome:
Welke, gelbe, schlaffe Blätter,
häufig mit Mangelerscheinungen.
Der pH-Wert wird langsam immer saurer.
Die Wurzelspitzen oder Wurzeln sind
braun – könnte aber auch Zeichen von Überdüngung
oder Färbung durch organische Dünger sein.
Geringer Wasserverbrauch.
Wurzeln werden braun und schleimig,
fangen an zu stinken. Oft auch wenn die Pflanze oben noch gesund
wirkt.
Die äußere Haut der Wurzel
lässt sich leicht abziehen und fühlt sich matschig an.
Schon beschädigte Wurzeln werden
nicht wieder gesund, bei nur leicht infizierten besteht Hoffnung,
wenn sie sofort behandelt werden.
Prävention:
Achte auf gesunden, kräftigen,
stressfreien Wuchs. Wenn ein System einmal von Pythium befallen ist,
so ist es fast unmöglich, ihn wieder auszutreiben. Am besten,
man schmeißt alles weg, was nicht zu sterilisieren ist und
fängt dann mit neuen Pflanzen an.
Benutze Zusatzmittel, um den Tank
sauber und biologisch gesund zu halten.
Wechsele den Tankinhalt regelmäßig
und desinfiziere ihn auch immer wieder.
Halte die Temperatur der Nährlösung
zwischen 19 und 22 Grad Celsius.
Achte auf regelmäßige
Sauerstoffzufuhr durch Luftpumpen oder H2O2-Gaben.
pH-Wert unter 6,2.
Erde
Immer gut sterilisierte, gesunde Erde
nehmen. Wenn nötig, mit Zuschlagstoffen zur besseren Drainage
und Luftigkeit versehen.
Vermeide Überwässerung. Eine
vollgesogene Erde bietet anaerobe Bedingungen.
Achte auf braune Wurzeln. Gestresste
Pflanzen erwischt es immer zuerst. Also nicht zögern und alle
ungesunden Pflanzen rausschmeißen.
pH Wert um 6,5.
Halte die Wurzeltemperatur niedrig, 15
bis 21 Grad Celsius sind ideal. Auch in Erde kann man Luft pumpen!
Behandlung von Pythium
Entferne betroffene Wurzeln und Erde
großflächig. Achte auf bessere Drainage und auf genug
Freiraum zwischen den Pflanzen.
Tauche die übrig gebliebenen
Wurzeln eine gute Minute in H2O2.
Sterilisiere alles Equipment mit
einer fünfprozentigen Bleiche-Lösung.
Füge Anti-Pythium Mittel,
Vitamin B1 und frische, leichte Nährlösung in
den sterilisierten Tank. Halte die Temperatur so niedrig wie
möglich. Reduziere am Anfang die Lichtintensität, bis die
Wurzeln wieder neu ausschlagen.
Biologische Zusatzstoffe beinhalten
unter anderem Vitamine, Hormone und Nährstoffe, um die Pflanze
zu stärken und um positive Bakterienkulturen um die Wurzeln
herum anzusiedeln. Solche Zusatzstoffe sollten immer mit beigegeben
werden. Es gibt auch die Bakterienkulturen selbst zu kaufen. Diese
lassen Pythium keinen Raum und verarbeiten auch altes Wurzelmaterial
zu neuen Nährstoffen.
Bildüberschriften:
Eine wunderschöne Jack Herer,
gegrowt auf einem Balkon.
Eine Outdoor-Nevil´s
Haze in 30 Liter Topf.
Gesunde Wurzeln sind weiß
und kräftig.
Wurzeln mit Pythium-Befall sind
dunkler und unterentwickelt.
Halte immer einen Satz guter
Steckis bereit, um sie in den Grow oder nach draußen setzen zu
können.
Jorges Garten-Kalender Juni 2004
Outdoor:
Man kann immer noch Samen und Steckis
setzen. Ziehe Samen drinnen vor und setzte sie dann raus, um beste
Resultate zu erzielen.
Sämlinge und Setzlinge werden
jetzt nach draußen gepflanzt. Beim Umtopfen von „gespargelten“
Pflanzen wird der Stängel bis zum ersten richtigen Blattpaar
eingetopft. Der unterirdische Teil des Stammes wird Wurzeln schlagen.
Denkt dran: Abhärten vor dem
Aussetzen. Wisst ihr nicht mehr wie?? Dann ab zu www.hanfjournal.de,
in der Rubrik Growing steht es in meinem Kalender vom Mai!
Der Wasserbedarf nimmt bis Anfang
September hin beständig zu!! Das heißt genug gießen,
wenn nötig! Manche mischen wasserabsorbierende Polymer-Kristalle
mit in den Boden, um ihm eine größere Speicherkraft zu
geben. Eine gesunde „Frau“ in einem 30 Liter-Topf verbraucht
locker fünf Liter pro Tag.
Nur wer jede Woche gießen kann,
verwendet Flüssigdünger. Im Moment brauchen die Pflanzen
mehr N als P und K, entsprechende Dünger verwenden! Vorsicht vor
Überdüngung!!
Hohe Pflanzen werden heruntergebunden,
um die Gefahr der Entdeckung zu minimieren. Spitzen abschneiden, um
das Wachstum einzudämmen.
Wurzeln müssen vorm Gekochtwerden
gerettet werden, indem man die Töpfe vor direktem Sonnenlicht
schützt.
Indoor:
Temperaturen unter 30 Grad Celsius sind
essenziell damit es beständig wächst.
Die Luftfeuchte nimmt indoor oft zu,
wenn es draußen heißer wird. Man lässt die
Temperaturen in der Nacht um zehn Grad kälter werden als am Tag
und die Abluft die Nacht durchlaufen, um Kondenswasserbildung zu
vermeiden.
Die Pflanzen verbrauchen bei Hitze mehr
Wasser als sonst, aber die gleiche Menge an Nährstoffen.
Verdünne die Nährlösung entsprechend! Eine gesunde
Pflanze in einem acht Liter-Topf verbraucht schnell einen Liter pro
Tag. Aber nicht ertränken!
Die Pflanzen werden einmal pro Monat
mit einer sehr leichten Düngerlösung gespült.
Immer wieder die Unterseiten der
Blätter auf Schädlinge untersuchen!
Gerüche entfernen erfahrene Grower
mit Ozon-Generatoren oder Aktivkohlefiltern, bevor sie nach außen
geleitet werden.
Viele schneiden schon früh neue
Stecklinge, damit bei der Ernte gleich wieder neu gestartet werden
kann. Aber Achtung: Wenn es über den Sommer zu heiß wird,
lieber eine Pause einlegen.
Gewinnspiel:
Jorges Grow-Frage des Monats: Wie
verhinderst du, dass dein Grow überflutet wird?
Unter allen richtigen Antworten auf
Jorges Grow-Frage verlosen wir einen Aqua Safe von BTT. Mit dem Gerät
wird das Befüllen des Tankes zur idiotensicheren
Angelegenheiten. Ist vor allem was für größere Tanks.
Einfach Lösung bis zum 30. Juli
2004 an gewinnen@hanfjournal.de
mailen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Jorges geballtes Wissen – in einem
Buch
„Marihuana drinnen – Alles über
den Anbau im Haus“
ISBN 3-907080-92-0
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