Donnerstag, 5. Mai 2005

>> Rock / Pop

Benjamin Diamond – Out Of Myself (!k7 records)

„Ich schleppe auf meinen Schultern ein Image mit mir herum, das überhaupt nicht mehr widerspiegelt, was ich wirklich bin“, sagt Benjamin Diamond. Wer sich noch an Stardusts Disco-Hit „Music Sounds Better With You“ erinnern kann, kennt bereits seine Stimme. Die im Sommer 1998 erschienene unorthodox-spröde Produktion fand in der Folgezeit zahlreiche Nachahmer und prägte das House-Genre für Jahre. Doch wer hier nun House erwartet, ist fehl am Platz, da es sich bei „Out Of Myself“ um ein richtig gutes Rockalbum in bester Singer-/Songwritermanier handelt. Weil sich sein vorheriges Genre mittlerweile in einer Stilsackgasse tummelt, verblüfft er nun mit betont anglophilem Pop auf stark erhöhtem Geschmeidigkeits-Niveau in klassischer Bandbesetzung. So hat er bei oberflächlicher Betrachtung eine ähnliche Wandlung wie Moby vollzogen: Weg von der reinen Dance-Lehre hin zu einem Rockband-fundierten, offeneren Popansatz, der sich verschiedenster Versatzstücke der letzten drei Dekaden Musik-Historie bedient. Ein Vergleich, aus dem Diamond klar als Sieger hervorgeht: Er hat einfach die viel besseren Songs. „Out Of Myself“ klingt wie eine Compilation großartiger Popsongs, die in einer besseren Welt allesamt massive Chart-Hits werden müssten. Es sind elf Polaroid-Aufnahmen von Momenten, die sehr einfach sind. Gitarren-Pop-Hymnen mit großen Melodien, Tracks mit innovativen Orchesterarrangements und melancholisch-zurückgenommene Folk-Pop-Nummern.

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