Dienstag, 7. Februar 2006

Sprechen sie mit uns, Frau Bätzing!

Schon kurz nachdem Sabine Bätzing zur neuen Drogenbeauftragten der Bundesregierung ernannt wurde, wollten wir eine kurze Stellungnahme oder ein Interview zum Thema Cannabis machen.

Leider hörten wir lange Zeit nichts mehr von ihr. Und das wird vorläufig auch so bleiben. Für euch haben wir unten stehend den Mailwechsel abgedruckt.

Das Hanf Journal schreibt:

Sehr geehrte Frau Bätzing,

hiermit möchte ich Ihnen herzlich zu Ihrer Ernennung zur Drogenbeauftragten der Bundesregierung gratulieren.

Wir, das Hanf Journal, sind die auflagenstärkste (100 000 Exemplare pro Monat) deutschsprachige Zeitschrift mit dem Schwerpunkt Hanf. Wir versuchen unsere Zielgruppe, vor allen Dingen HanfkosumentInnen zwischen 20 und 30, sachlich und unabhängig über alles zum Thema, natürlich auch über die Gefahren des Missbrauchs, aufzuklären.

Ich weiß, dass die Kommunikation mit Ihrer Vorgängerin, Frau Caspers-Merk, nicht immer unproblematisch war und auch deshalb hoffen wir auf einen Neuanfang. Wie Sie wissen, erreichen Medien wie das unsrige junge Menschen oft sehr viel direkter als Aufklärungsbroschüren o.ä., auch uns ist an der Gefahrenreduzierung und allem, was damit zusammenhängt, sehr viel gelegen. Wir sind, auch wenn wir uns für eine liberalere Drogenpolitik einsetzen, keine ständig benebelten Dauerkiffer, die eine Entkriminalisierung mit freier Verfügbarkeit für alle gleichsetzen und zum hemmungslosen Konsum aufrufen.

Ich wende mich nun mit der Bitte an Sie, unseren Lesern und unserer Redaktion einen Einblick in Ihre zukünftige Arbeit in Form eines Interviews zu gewähren. Das wäre auch eine Möglichkeit für Sie, junge Menschen, die am Thema interessiert sind, direkt zu erreichen. Mir ist bewusst, dass Ihr Terminkalender zu Anfang einer Legislaturperiode übervoll ist. Trotzdem wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn sie eine halbe Stunde für die Leser unserer Zeitschrift fänden. Auch ein Interview via Mail oder am Telefon wäre für uns kein Problem. Einen Fragenkatalog würde ich Ihnen vorher zukommen lassen.

Wenn Sie mir noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss erlauben: Ich habe selbst drei Kinder zuhause und ich möchte nicht, dass sie sich oder anderen irgendwann Schaden durch den zu frühen oder übermäßigen Konsum von Hanf oder anderen Drogen zufügen. Ich bin aber der Meinung, dass nach 40 (!) Jahren wachsender Drogenproblematik die Zeit reif ist, auch einmal etwas lauter über bisher unbeschrittene Wege nachzudenken.

Ich bedanke mich herzlich im Voraus und verbleibe
Michael Knodt

Melanie Riese aus der Geschäftsstelle der Bundesbeauftragten für Drogenfragen antwortet:

Sehr geehrter Herr Knodt,
vielen Dank für Ihre Anfrage an Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Aus zeitlichen Gründen steht Frau Bätzing für kein Interview zur Verfügung. Bei Interesse können Sie uns gern im 2. Quartal diesen Jahres anfragen. Erneute Anfragen bitte direkt an Frau Wackers senden. Ich bedaure, Ihnen keinen positiveren Bescheid geben zu können, hoffe auf Ihr Verständnis und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag
Melanie Riese
Geschäftsstelle der Bundesbeauftragten für Drogenfragen im Bundesministerium für Gesundheit

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