Freitag, 7. April 2006

Nicht sehr wissenschaftlich

Hier haben sich die Kollegen eines bayrischen Lokalblattes selbst übertroffen, um den Hanf mal wieder ins rechte Licht zu rücken.

Die Vorgeschichte: Da besorgen sich französischen Journalisten eine Maschine zur Ermittlung des Schadstoffgehaltes bei Zigaretten, drehen eine willkürliche Anzahl von Joints aus Gras, von dem kein Mensch weiß, wie es produziert wurde oder wie stark es ist. Dann wird es in den meisten Fällen mit Tabak gemischt und die Herren Kollegen machen ein paar ganz und gar unwissenschaftliche Tests. Die Resultate, nämlich dass Cannabisrauch schädlicher als Marlboro (kein Witz) seien, werden dann von der Mittelbayrischen Zeitung plakativ als Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie verwurstet, erst im Text wird erwähnt, dass es sich bei den Forschern um Journalisten handelte, was den Autor jedoch nicht daran hindert, weiterhin von einer„Studie“ zu reden.
Zwar gibt es einige Studien zu Cannabisrauch und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken, keine Studie konnte bisher bestätigen, dass Cannabisrauch schädlicher als Tabakrauch ist. Die meisten auch neuesten Untersuchungen gehen vom Gegenteil aus.
Den Hinweis darauf sucht man in der Mittelbayrischen Zeitung jedoch vergebens.
Übrigens: Studien werden auch nicht von Journalisten sondern von Wissenschaftlern durchgeführt. Das ist auch in Frankreich so.

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