Mittwoch, 24. Januar 2007

Chris Liebing: Live @ Womb Tokyo (cl recordings)

Eine weitere deutsche Technogröße versüßt uns freundlicherweise mit einer Mix-Compilation den schon recht aktiven Herbst. Der Sommer auf Ibiza scheint gut gewesen zu sein. Die Geburt vom Spinclub, mit dem man dort eine wirklich tolle erste Saison gefeiert hatte, läutete nach sieben Jahren das Ende von „Es ist Freitagaaabend“ ein. Doch auch in Japan brachte er den Tanzflur zum Schwitzen. Nach Christian Smith und Joey Beltram oblag es Chris Liebing, den nunmehr dritten „Womb“-Mix zu fertigen. Denn nach der letzten Mix-CD von Chris Liebing, die live in Belgrad mitgeschnitten wurde, hat man sich dieses Mal noch weiter in den Osten vorgewagt und liefert dieses Mal die ersten 77 Minuten eines im Juni stattgefundenen Gigs in Tokio ab. Geprägt von viel Live-Atmosphäre führt uns der frische Vater auf eine Reise von Minimaleinflüssen bis hin zu treibenden, loopigen Tunes, versieht aber jeden seiner gefeaturten Tracks mit einer ureigenen Note und liefert eine gekonnte Demonstration dessen ab, was der Frankfurter im Jahre 2006 hinter Decks, Controllern und Laptops imstande ist zusammen zu zaubern. 17 heiße Tracks von Techfunk bis Techhouse sind hier zu einer fantastischen Session voller purer Energie zusammengefasst. Schon das Intro von Rekorder lässt uns ahnen, wie die Japaner am Ausrasten waren. „Erotic Discourse“ (PauI WooIford), das kraftvolle „Tadeo” (Granate Granada) und das progressive „Blacklight Sleaze“ (Peace Division) lassen mich dann selbst ausflippen. Chris präsentiert einen erwartungsgemäß gut aufgebauten Mix, der sich Track für Track immer weiter nach vorne schiebt und ordentlich Druck erzeugt. Deutlich herauszuhören sind auch die vielen Soundtüfteleien, die er dank seines umfangreichen Maschinenparks stets live erzeugen kann. Mit Johnny Arthur, Alex Under und Sleeparchive geht’s weiter, ich freue mich sehr über „GT“ (Deep Heet VoI. 1) von Planetary Assault Systems, und nach dem ebenfalls frenetisch gefeierten „Mpx309“ von Joris Voorn lässt er mit Vanguard die Bombe endgültig platzen: Die Stimmung eskaliert, denn es herrscht nun „Feieralarm“ (Speedy J Remix)! Nicole legt peitschend mit „A Small Entrance“ nach, mit „Plutonium“ (Liebing Remix) von Cave und Donato Dozzy’s „Tutto Negativo“ gibt’s feines Acid-Gezwitscher und nachdem auch Modeselektor und Alex Bau zugeschlagen haben, liefert Chris noch seine beiden Remixes von „Sweatbox“ (Motor) und „Tresor West“ (The Advent) ab. Auf „Live @ Womb“ zeigt euch Chris Liebing, was an den Decks alles möglich ist und wozu ein DJ in der Lage ist, der mit seiner Hardware umgehen kann. Der Mix wurde später (für eine bessere Hörqualität) nur gemastert, ansonsten blieb alles unverändert. Saubere Arbeit, Herr Liebing.

www.presstinic.com
www.cl-rec.com

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