Dienstag, 13. Februar 2007

Selektion zu Hause!

Wer mit Klonen anpflanzen möchte, benötigt Mutterpflanzen. Sind keine bereits selektierten Klone aufzutreiben, aus denen sich Erfolg versprechende Mütter ziehen liessen, selektieren sich erfahrende Gärtner ihre Mutterpflanzen aus Markensaatgut selbst. Aber welche Gründe sprechen dafür und welche dagegen, eine Samenpflanze zur Mutterpflanze zu machen oder eben nicht?

Klone/Stecklinge sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze. Sie tragen sämtliche Eigenschaften der Mutterpflanze in sich, positive wie auch negative. Der Klon einer Mutter, die nur langsam in die Blüte geht, wird niemals schneller in die Blüte gehen als seine Mutter. Eine Mutter, die empfindlich auf Änderungen das Nährwertes reagiert, wird diese Eigenschaft auch an all ihre ungeschlechtlichen Nachkommen (Klone/Stecklinge) weitergeben. Wer also sehr gute Pflanzen aus Klonen abernten möchte, benötigt auch eine sehr gute Mutterpflanze.

Wer als Eigenversorger anbaut, hat in der Regel kaum Möglichkeiten eine wirkliche *Selektion* durchzuführen. Weil diese voraussetzen würde, dass von jeder aus Samen gezogenen Pflanze, die sich als weiblich erweist, Klone im vegetativen Stadium gehalten werden und die *Güte* einer Einzelpflanze aus Samen erst nach dem Rauchen des Endproduktes festgestellt werden kann. Zudem ist der Turn nicht das einzige wichtige Kriterium. Häufig ist es so, das die potentesten Pflanzen einer Sorte zugleich am längsten blühen müssen und/oder nur geringen Ertrag liefern.

Wichtig für eine gute Mutterpflanze ist vor allem, dass die Pflanze schnell, explosiv in Blüte geht und dass die Klone der Mutter rasch bewurzeln. Pflanzen mit guten Wurzelwachstum haben immer eine bessere Basis als Pflanzen mit nur mäßigem Wurzelwuchs. Viele Wurzeln ermöglichen der Pflanze, viel Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Gut bewurzelte Pflanzen setzen i. d. R: also mehr Nährstoffe um, sind robuster, schneller und ertragreicher. Daher sollte das wichtigste Kriterium bei der Selektion von Müttern, nach vorausgesetzter Gesundheit und Vitalität, eine kräftige, schnelle Bewurzelung sein.

Nachzügler aller Art  also Pflanzen die erst spät ihr Geschlecht zeigen, langsam wachsen oder nur zögerlich bewurzeln  sollten niemals zur Mutterpflanze gemacht werden, da ihre ungeschlechtlichen Nachkommen (Stecklinge/Klone) schon mit schlechten Grundvoraussetzungen starten würden.

In der Regel werden die Pflanzen aus Samen, welche als erstes ihr weibliches Geschlecht anzeigen und dabei sehr gut bewurzelt sind, auch die Pflanzen sein, welche am schnellsten ausblühen und einen guten Ertrag liefern. Natürlich kann auch eine solche Pflanze nachteilige Eigenschaften wie zum Beispiel eine recht geringe Potenz oder übermäßiges Längenwachstum in der Blüte etc. aufweisen. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit jedoch weitaus geringer, aus einer mäßig wurzelnden und nur langsam anblühenden Pflanze eine außerordentlich gute Mutterpflanze selektieren zu können.

Wer die Möglichkeiten (Räumlichkeiten, Willen, Technik, Strom, Geld, Zeit …) hat, eine wirkliche Selektionslinie abhalten zu können, ist damit natürlich besser beraten. Eigenbedarfsdecker sind mit der Selektion einer gut wurzelnden und rasch wie explosiv blühenden Genetik im Regelfall ausreichend bedient.

Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von Hanf legal ist!

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