Dienstag, 29. April 2008

Die Hanfberatung im HanfJournal Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Gerald (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hallo Kascha,
Wo kann ich potente Samen kaufen (Hanf, Schlafmohn), ohne dass die Polizei etwas davon mitbekommt? Ich hörte, dass es eine spanische Samenbank gibt, von der die Polizei keine Adressen raus kriegt. Schon mal Danke im voraus und noch einen schönen Tag.“

Kascha antwortet:
„Hi Gerald,
vor etwas mehr als einem Jahr führten Razzien bei deutschen und österreichischen Seedbanken zu Überraschungsbesuchen bei deren Kundinnen und Kunden. Der Anbau von Hanf und der Kauf und Besitz von zum Anbau gedachten Hanfsamen ist in Deutschland verboten und somit haben sich diese Kunden nach deutschem Recht strafbar gemacht. Sollte bei einer Razzia in einer spanischen Seedbank die entsprechende Adressdatenbank in die Hände der deutschen Polizei geraten (oder das Paket auf dem Postweg irgendwem als verdächtig auffällt), ist man also nicht mehr sicher. Verschont geblieben sind Kunden, deren Adresse nie aufgetaucht ist, zum Beispiel, weil sie im Voraus das Geld in Bar an den Versender geschickt haben und die Samen an Bekannte haben schicken lassen, bei denen die Polizei bei einer Durchsuchung nichts finden kann (und die im Zweifelsfall die Samen auch nicht bekommen haben – da ihnen niemand das Gegenteil nachweisen kann). Ähnliche Überraschungen haben übrigens auch die Kunden von Growshops erleben müssen, die sich z.B. Lampen oder Bewässerungssysteme gekauft haben. Auch in diesem Fall sind anonyme Barzahler verschont geblieben. Diese Repression gegen Eigenanbauer ist besonders widersinnig, da sie sich ausgerechnet gegen jene Kiffer richtet, die sich vom Schwarzmarkt emanzipieren und deren Cannabiskonsum deshalb in höchstem Maße ihre Privatangelegenheit ist und eigentlich den Staat nichts angehen sollte. Dennoch scheint der Großangriff gegen Grower im Gegensatz zu den Zeiten des bequemen Zahlens per Rechnung noch nicht vorbei zu sein.“

Anonym (Ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hi Kascha,
ich hatte schon einmal eine Nachricht geschrieben, diesmal geht es um etwas anderes, und zwar meinte ein guter Freund von mir, dass das Kiffen gefährlicher geworden ist. Warum? Er meinte, dass eine Pflanze in der Regel Jahre zum Wachsen braucht und durch chemische Stoffe nur noch ein paar Wochen braucht, dadurch ist das Krebsrisiko um einiges seiner Ansicht nach gestiegen. Bitte dringend um Antwort. Danke!!! „

Kascha antwortet:
„Hallo lieber Leser,
es freut mich, dass du offenbar ein regelmäßiger Nutzer unserer kleinen Frageecke bist. Es ist im Zweifelsfall besser mal nachzufragen, als sich einen Bären aufbinden zu lassen und irgendwelche von den zweifelsohne lustigen Legenden zu glauben, die manchmal bekifften Hirnen entspringen (oder wie im Fall von „Cannabis ist eine kulturfremde Droge/Einstiegsdroge/etc.“ alkoholgeschädigten Hirnen).
Es gibt verschiedene Varianten des relativ neuen Märchens „Das Gras ist heute gefährlicher als früher“. Im Grunde ist das alles Unfug bis auf die neuen Streckmittel, die aber in diesem Zusammenhang selten erwähnt werden. Weit verbreitet ist der Aberglaube, das Gras sei heute viel stärker als in den 70er Jahren, einige glauben gar, dass Gentechnik daran schuld sei. Dazu hier mehr: http://hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2006/01/s5-gengras.php . Deine Geschichte ist mir allerdings neu und du kannst deinen Freund mit folgender Erläuterung beruhigen: Hanf ist schon immer (also vermutlich schon in der Steinzeit) eine einjährige Pflanze gewesen. Das heißt: sie wächst, blüht, verblüht und stirbt – alles in einem Jahr. Je nach Wachstumsbedingungen kann sie etwas früher oder etwas später blühen: Das tut sie immer, wenn sie unter 12 Stunden Licht am Tag bekommt. Auch mit Aufzucht aus Stecklingen kann man die Blüte beschleunigen. Chemie ist dafür nicht nötig und das Krebsrisiko steigt durch so etwas nicht an. Abgesehen davon, dass trotz einem gewissen Gehalt an krebserregenden Stoffen im Cannabisrauch noch nicht nachgewiesen ist, dass Kiffer tatsächlich ein höheres Krebsrisiko haben, könnte man allerdings durch rauchfreie Konsumformen das Krebsrisiko für sich selbst ausschließen.„

Henry (19) aus Duisburg möchte wissen:
„Hallo Kascha,
nicht, dass ich Probleme hätte, aber mich verwirrt etwas. Ich habe eigentlich immer gedacht, dass Cannabis früher als Aphrodisiakum verwendet wurde. Jetzt hat mir ein Bekannter erzählt, dass man davon impotent wird, weil das die Muskulatur zu sehr entspannt. Das kommt mir aber unsinnig vor, weil ich so etwas noch nicht erlebt habe. Ist da etwas dran?“

Kascha antwortet:
„Hi Henry,
tatsächlich ist Cannabis als Aphrodisiakum bekannt und beliebt. Wie beim Alkohol gibt es aber sicherlich auch eine Dosierung, bei der man nicht mehr viel auf die Reihe bekommt. Ich denke mal, dass der gesunde Menschenverstand einem bei solchen praktischen Abwägungen besser hilft als irgendwelche Studien. Allerdings gibt es tatsächlich die Behauptung, man werde von Cannabiskonsum impotent. Belegt wird dies mit Forschungsergebnissen, nach denen bei starken Kiffern die Zahl und Beweglichkeit der Spermien vermindert sei. Von Impotenz kann aber keine Rede sein, immerhin vermehren sich auch Menschen, bei denen Cannabiskonsum zum Alltag gehört. Sollte man also in dieser Hinsicht Probleme haben, kann es sinnvoll sein, den Cannabiskonsum zu reduzieren, Kiffen ist aber definitiv kein wirksames Verhütungsmittel und Probleme mit der Fruchtbarkeit können verschiedene Ursachen haben. Eine recht detaillierte Antwort für deinen Bekannten findest du unter http://www.hanfjournal.de/cool_tour/artikel-mai04-s11-a2.php, ich kann dir ansonsten nur raten: Wenn du keine Probleme hast, lass dir auch keine einreden..“

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