Freitag, 8. Januar 2010

Die grossstadtsurvivor fördern

Bewerbungssurvivor

Dein Job – das unbekannte Wesen. Wer braucht denn überhaupt noch Beschäftigung, wir haben doch Wirtschaftskrise! Die rechtfertigt jedes Loch im Lebenslauf und nimmt jeglicher Bewerbung von vornherein Sinn und Notwendigkeit. Doch gerade deshalb ist es wichtig, sich in Bewerbungen gut darzustellen. Also so gut, dass man nicht am Ende den bescheuerten Tausch zu wenig Zeit gegen zu viel Geld doch noch mitmachen muss. Ganz wichtig dabei: Nicht unter Wert verkaufen, sonst wird’s nämlich schon wieder nur ein Praktikum. Mindestens 5000 Euro und ein Fahrer müssen schon drin sein für einen Berufsanfänger.
Arbeitgeber zahlen auch gerne in Naturalien aus. Daher solltest du nicht davor zurückschrecken, ihm das auch anzubieten – am besten mit konkreten Vorstellungen: seine Frau, Haschisch, Waffen …

Und übrigens: Keiner mag kleinkarierte, spießige Erbsenzähler. Du solltest mit deiner Bewerbung daher vermeiden, einen solchen Eindruck zu erwecken. Ein paar Fettflecke, gern auch Kaffee oder feuchter Auswurf, falsche Seitennummerierungen und zehn bis zwanzig Rechtschreibfehler lassen deine Bewerbung in einem realen Licht erscheinen.

Was muss in die Bewerbung
– Ein Ganzkörper-Gipsabdruck (Tipp: Die diskrete Verwendung einer Salatgurke erhöht die Einstellungschancen enorm.)
– Liste sämtlicher Drogenerfahrungen. Gern mehrseitig. Regelmäßigen Konsum besonders hervorheben.
– vollständige Liste aller bisherigen Sexualpartner.
– Auflistung der ausgeübten Praktiken und dazugehörige Zeugnisse der Ehemaligen.
– Absichtserklärung über die Ausübung besagter Praktiken mit dem zukünftigen Chef.
– Ein Zeugnis deiner Mama, dass du angeblich immer im Haushalt geholfen hättest (lässt sich wunderbar per Erpressung organisieren: „Wenn du mir das schreibst, krieg ich vielleicht nen Job und zieh vielleicht bald aus.“)

Bewerbungsfoto
Ein gutes Bewerbungsfoto zu machen ist eine Kunst für sich. Also her mit der Lidl-knipse, mitten in dein unaufgeräumtes Zimmer setzen, die Beine weit spreizen, lächeln und ab geht die Post. Falls das Foto dennoch nicht attraktiv ist, gibt es ja immer noch Photoshop und einen reichhaltigen Fundus an Hardcorefotos im Internet. Die 5-Euro-Bilder von der Wasserrutsche aus dem Freizeitpark lassen dich aber auch ziemlich dynamisch erscheinen.

Anschreiben
Das Anschreiben ist deine Visitenkarte und sollte deshalb den gesamten Umfang deiner Persönlichkeit abbilden (180 x 60 cm). Ein persönlicher Stil rundet das Ganze ab. Also gerne von Beginn an den Ansprechpartner duzen oder sich sogar niedliche Kosenamen für ihn ausdenken. Unterschrieben wird es idealerweise mit einem Fingerfarbabdruck deines Geschlechtsteils. Zudem ist es wichtig ganz spezifisch klarzumachen, warum man unbedingt diesen Job haben will (damit einen das Amt nicht mehr so nervt / man endlich mal genug Kohle für Dope hat), sowie herauszustellen, warum man zur Firma passt („Hallöle! Mein Name ist Horst Kunde – Und auch ich bin eine faule Sau!“ – sollte als Anschreiben durchaus genügen.).
Viel Erfolg!

eure grossstadtsurvivor

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