Dienstag, 11. Januar 2011

Hörbücher / DVD-Specials – Januar 2011

Sooo saahddas aus! & Testament
Dieter Wischmeyer & Oliver Kalkofe

frühystyxradio

Erstmals vor 20 Jahren traten Kurt Krampmeyer und Gürgen Ferkulat, die grössten virtuellen Philosophen der Gegenwart, aus dem Schatten der mittelständischen Schankwirtschaft „Bei Gertrud“ hervor und sagten der Welt, was sie im Innersten zusammenhält. Dieses schöne Jubiläum wollen Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe natürlich nutzen, um den aussichtslosen Kampf gegen den guten Geschmack wieder aufzunehmen. So sind nun parallel zwei neue Tonträger der beiden Helden erschienen.
Die 2er CD-Box „Sooo saahddas aus!“ versammelt mit 40 Klassikern, darunter den grossen Weihnachts-Viertteilern, die vielleicht absurdesten Momente der Radiogeschichte. Das Arschkrampen-Universum – bekannt, gefeiert und geliebt durch das Frühstyxradio sowie verehrt und geachtet durch die Feuilletons und Philologenverbände – beinhaltet einen tsatsikigetränkten Mix aus Stammtischparolen, Alkoholismus und Philosophie. Die beiden Endzeitpropheten Kurt und Gürgen phantasieren von willigen Schnitten, göbelnden Leguanen und dem Gammel, der einst alle mit der Hilti in sein Reich holen wird. Oft dreht sich das Geschehen um „Brettermeier, die Pottsau“, der von den Arschkrampen gejagt wird, um zu verhindern, dass er die Weltherrschaft erringt.

36 brandneue Folgen mit den Philosophen der Gosse gibt’s auf der 3er CD-Box „Testament“, der letzten Willensbekundung des asozial-vulgären Arbeitslosen Kurt und seinem devoten Mitstreiter Ferkel. Mit recht eigenwilligem Jargon wird auch hier alles persifliert, was so vor die Ballerbrühe kommt. Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe sind hocheloquent bis in die Haarspitzen und man hört, wie viel Spass die zwei am anarchischen Umgang mit Sprache haben. Jeder Mensch, der noch über etwas Herzensbildung verfügt, wird an den feinsinnig satirischen Weisheiten der beiden Kaltduscher des Entertainments eine zügellose Freude haben.
www.fsr.de
www.kalkofe.de
www.wischmeyer.de


DVD-Thriller
Frozen
Eiskalter Abgrund

universum film

Manchmal entwickeln sich aus den simpelsten Ideen die besten und spannendsten Filme. Horrorspezialist Adam Green, der sich erste Sporen mit dem Retro-Slasher „Hatchet“ verdiente, liefert nun einen packenden Thriller, der mit einem glaubhaften Szenario aufwartet und einen verzweifelten Überlebenskampf schildert, wie er dramatischer und aufwühlender nicht ausfallen könnte. Für die Studenten Joe (Kevin Zegers), Dan (Shawn Ashmore) und Parker (Emma Bell) sollte es eigentlich nur ein harmloses Wochenende im Wintersportort Mount Hamilton werden. Nachdem die jungen Leute auf der Skipiste allerlei Unfug getrieben haben, wollen sie das gelungene Wochenende kurz vor der Dämmerung mit einer letzten Abfahrt krönen. Doch der Betreiber des Sessellifts hat diesen bereits geschlossen und möchte bereits nach Hause fahren. Dank eines großzügigen Geldscheins und Parkers unwiderstehlichem Charme wird der anfangs ruppige Mann weich, drückt ein Auge zu und setzt den Lift noch einmal in Gang. Ein den Liftwärter ablösender Kollege wird zwar instruiert auf das Auftauchen der drei jungen Skifahrer zu warten, aber dieser verwechselt Dan, Joe und Parker mit drei anderen jungen Leuten, die wenig später die Piste hinabwedeln und schaltet daraufhin die Anlage ab. Auf halber Höhe rund zehn Meter über dem Boden hält der Sessellift mit den Studenten, die zunächst noch an einen technischen Defekt glauben und hoffen, dass die Fahrt bald weitergeht. Doch als die Hangbeleuchtung ausgeht, wird ihnen klar, dass man sie vergessen hat und das gesamte Ressort nun eine gute Woche geschlossen ist. Ohne Aussicht auf Rettung ist das Trio fest entschlossen, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen, doch es gibt nur zwei Alternativen: Quälend langsamer Erfrierungstod oder das Risiko eines tiefen Sprungs wagen, sich die Knochen brechen und womöglich Opfer der dreisten Wölfe zu werden.
Ohne den typischen Hollywood-Schnick-Schnack hat Adam Green mit simplen Mitteln einen ernsthaften Film zum Mitzittern gedreht, der bis zum Ende emotional und fesselnd bleibt. Angesichts des originellen Plots, der glaubwürdigen Schauspieler, der harten Produktionsbedingungen und des konsequenten Realismus zählt sein 2010 produzierter Thriller zum Besten, was das Horrorgenre der jüngeren Vergangenheit aufbietet. Kribbelnd für jeden, der sich schon mal in einem Sessellift niedergelassen hat. Oder vorhat es demnächst zu tun …
www.universumfilm.de


DVD-Thriller
380.000 Volt
Der große Stromausfall

constantin film

Berlin bei Einbruch der Dämmerung. Millionen Lichter, Scheinwerfer und Neonsignale erhellen die Hauptstadt, als Anja Radtke (Ann-Kathrin Kramer) in leitender Position ihren Dienst beim Energiekonzern „E-KRAFT“ antritt. Ein Routine-Abend, wie es zunächst scheint. Doch dann stellt Anja ungewöhnliche Stromschwankungen in der Alphaleitung fest und lastet auf Delta um – nicht ahnend, dass die entsprechenden Kapazitäten längst ausgelastet ist, denn der Chef vom Dienst der Tagesschicht hat ihr eine falsche Nachricht hinterlassen. Beim Check der Trafos im Umspannwerk kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem einer von Anjas Kollegen ums Leben kommt. Unmittelbar danach bricht die Stromversorgung im ganzen Nordosten der Stadt komplett zusammen, und bald ist ganz Berlin zappenduster. Von der einen auf die andere Minute scheint plötzlich jede Form von Ordnung, Sicherheit und zivilem Leben ausgelöscht zu sein. Chaos bricht aus, in den Straßen fallen die Ampeln aus, Autos krachen aufeinander, Jugendliche randalieren, Schaufenster splittern, es kommt zu Plünderungen, Unzählige sitzen in den U-Bahnen fest, und in den Krankenhäusern kann nur noch für kurze Zeit mit Notaggregaten operiert werden. Während Anjas 16jährige Tochter Nelly (Sina Tkotsch) versucht, von einer Party nach Hause zu kommen, gerät ihre Mutter ins Fadenkreuz: Die Ingenieurin soll zum Sündenbock gemacht werden, und dann ist auch noch das Übergabeprotokoll verschwunden. Ein missgünstiger Kollege (Gode Benedix) und ein frauenfeindlicher Vorgesetzter (Michael Lott) machen ihr die Suche nach einer Lösung auch nicht gerade leichter. Da meldet sich ein Wartungstechniker Volanski (Tobias Oertel) per Handy. Fieberhaft versuchen die beiden alles, um Berlin endlich wieder mit Strom zu versorgen. Aber Volanski ist vor kurzem als angeblicher Saboteur entlassen worden. Ein lebensgefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt und macht „380.000 Volt – Der große Stromausfall“ zu einem elektrisierenden TV-Katastrophenthriller.
Das Ergebnis der Regiearbeit von Sebastian Vigg nach einem Buch von Christoph Darnstädt kann dem Betrachter das kalte Grauen über den Rücken treiben. So stellt man sich die Frage, die auch die erste Idee der Produzenten Friedrich Wildfeuer und Robin von der Leyen zum ganzen Projekt war: Auf welch gläsernen Füßen steht eigentlich unsere Zivilisation?
www.constantin-film.de

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