Montag, 6. Juni 2011

Smoke-Ins waren das Natürlichste für mich

Interview mit Dana Beal (Teil 1) – geführt von Michal Rehak – Legalizace Magazine, Tschechische Rebublik

Hallöchen Leserschaft! Dana Beal, der Initatior des Global Marijuana March, stand einem langen Interview für das Tschechische Legalizace Magazin Rede und Antwort. Er möchte dieses so häufig wiederverwertet, übersetzt und publiziert wie möglich sehen, damit seine Gedanken über die aktuelle Situation verbreitet werden und die Möglichkeit, etwas Geld für seine Verteidigung zu sammeln, zunehmen kann.
Dank an euch, dafür, dass ihr mithelft!
Smoke-Ins waren das Natürlichste für mich
Interview mit Dana Beal (Teil 1) – geführt von Michal Rehak – Legalizace Magazine, Tschechische Rebublik
(aus dem Engl. übersetzt von Matthias Meyer)

Die folgenden Fragen wurden via e-mail an Dana´s Anwalt geschickt und von Dana handschriftlich mit einem Füller nieder geschrieben, per Post verschickt, in New York von Evan Yippie auf den Computer übertragen und zurück an Legalizace geschickt.
Direkt zu Beginn entschuldigt sich Dana erst einmal dafür möglicherweise die Deadline der Redaktion verpasst zu haben, erklärt aber, dass er in seiner derzeitigen Lage leider keinen Zugriff auf E-mails hat, ein Anwalt zwei Stunden zu ihm braucht, einer von diesen die Fragen erst vergessen hat und ein anderer wegen einer ansteckenden Krankheit ins Krankenhaus musste. Anschließend scherzt er einem frohen April. Jetzt gehts jedoch los:

Legalizace: Dana, wann hast du damit angefangen für das heilige Kraut zu kämpfen? Was war das Hauptargument für diese Entscheidung?
Dana:
Ich habe angefangen regelmässig zu rauchen als mich meine damalige Freundin verliess. Das war im September 1966. Ich nahm das erste Mal LSD an Heilig Abend. Was wir damals unbedingt vorhatten, war die Trips zu legalisieren, aber sie wurden prompt verboten. Es war damit eine rationelle Entscheidung alles auf Cannabis zu setzen, da es am häufigsten gebraucht und verbreitet, sowie die geringsten Nebenwirkungen und Abhängigkeiten aufwies. Am Memorial Day 1967 gab es einen aggressiven Polizeieinsatz gegen Kriegsgegner, da sie im Thomson Square Park auf den Grünflächen picknickten. Die folgenden drei Tage gab es wilde Aufstände an denen Hippies sowie die Puerto Ricanischen Anwohner des Avenue B. Bezirkes beteiligt waren. Unsere Lösung war dann ein erster Smoke-In. Als wir Joints während eines “Greatful Dead” Konzertes verteilten, schwappte eine Welle des Friedens über uns herein. Durch mein Wissen über Zivile Rechte (ich trampte zu Martin Luther Kings „I have a Dream“-Rede als ich sechzehn war) und die sich anbahnende Vietnam Krise waren Smoke-Ins das „Natürlichste“ für mich.

Legalizace: Was denkst du, ist der Hauptgrund der Marihuana Prohibition in den USA und der gesamten Welt?
Dana:
Vieles entstammt aus den Haßkampangen, die von Hearst in den 1930er Jahren gegen die Mexikanische Bevölkerung gestartet wurden. Ebenso die Interessen der DuPont´s die Hanf unterdrückten, um weiterhin ihre Produktion mit Nylon zu betreiben, aber die beste Erklärung die ich bisher gefunden habe, besteht aus einer Beziehung zwischen Harry Anslinger, dem Chef des Federal Bureau of Narcotics (Vorgänger der D.E.A.) und Joseph Goebbels, welche beide versuchten eine Entspannungspolitik zwischen Nazi-Deutschland und den USA zu etablieren
Die Nazis hatten viele ihrer Ideen, so wie die Eugenik, aus Amerika. Beide, Anslinger und Goebbels, glaubten, dass Marihuana eine Jüdische Verschwörung repräsentiert, die weiße Frauen für Schwarze Jazz Musiker sexuell gefügig machen solle. Larry Sloman (Autor von Reefer Madness) sagte, dass die Narcotics/Nazi Axen glaubten, Jazz repräsentiere die akustische Form von Marihuana Staub, da die synkopischen Beats die Zeitausdehnung des Marihuana-High-Gefühls erahnen und begehren lassen würden. Hans Georg Behr (Die Grünen/ Deutschland) spricht davon, dass diese Idee ursprünglich aus den USA nach Deutschland floss und die Nazis ihr Verbotsgesetz, welches dem amerikanischen Vorbild vollkommen glich, einen Monat später als die Amerikaner durchsetzten.
Als die Sozialisten darauf hinwiesen, dass eine Abkehr vom Hanf dem Reich schaden würden, fanden sie sich darauf direkt in den Konzentrationslagern wieder.
Goebbels Drogenzar, ein Grieche namens Stringaris, verschwand im Jahr 1945, um nach dem griechischen Bürgerkrieg in den frühen 1950er Jahren wieder auf der Oberfläche zu erscheinen.
Er wurde der Mentor des ägyptischen „anti-Pot Experten“ Gabriel Nahas, welcher, als Anslinger zur U.N. wechselte und seine Single Convention (den U.N. Anti-Marihuana Vertrag) durchbrachte, eine Menge U.N. Gelder einstrich, die er anschließend zur Verbreitung hahnebüchender Studien zwischen den Jahren 1974 und 1976 einsetzte, gerade rechtzeitig, um den sich androhenden Legalisierungsschritten der USA erfolgreich entgegenzuwirken. Ihr krönender Triumph war als Lieselotte Waldheim-Natural, durch die Cannabisprohibition, der Kopf des Wiener U.N. Drogen Büros unter ihrem Vater Generalsekretär Kurt Waldheim wurde, um mit den Nazi-Verbindungen abzuschließen. Jedoch sprechen wir hier tatsächlich von den selben Vereinten Nationen die im Kampf gegen Hitler entstanden sind.

Legalizace: Du kämpfst für die Legalisierung seit vielen Jahren, hat sich die Situation um Marihuana im wesentlichen Verändert seit dem du Angefangen hast? Ist es besser, schlechter oder gleich geblieben?
Dana:
Als wir starteten, war der breite Konsens im politischen Spektrum so ausgelegt, dass Menschen wie Marc Emmery oder ich als nichts anderes als Kriminelle galten. Mittlerweile haben sich die meisten Gesellschaften aufgeteilt, in Menschen die Marihuana für gefährlich halten und diejenigen, die so eher die Prohibition bezeichnen würden.

Legalizace: Was siehst du als größten Erfolg in der Pro-Legalisierungsbewegung in all den Jahren an und was war deine größte Enttäuschung?
Dana:
Der größte Erfolg hat sich in verschiedenen Gebieten etabliert- Europäische Länder in denen Dope entkriminalisiert wurde, wie in Holland, der tschechischen Republik und Iberien, ebenso Staaten der USA in denen medizinisches Marihuana im Angebot steht, sowie Argentinien und ähnliche Länder in denen der Privatgebrauch von Drogen erlaubt ist. All jene sind Ideengeber die Aufzeigen wie Legalisierung funktionieren kann.
Die herbste Enttäuschung hingegen war als NORML in den 1970er Jahren auf die Kokain Legalisierung aufsprang, bevor Marihuana überhaupt entkriminalisiert war. Der Ausgang war dann, dass keines von Beiden legal wurde.
Die Wahl Ronald Reagans hat den Ausgang dazu noch beeinflusst, doch schon Jimmy Carter hatte sich gegen uns gestellt. Es war sehr bedauerlich, dass sich NORML durch die gemachten Erfahrungen dann auch komplett von unserer Ibogain Kampagne, gegen den Einstiegsdrogen-Mythos, distanzierte, da sie sich fortan einschließlich nur noch um Pot kümmern wollten. Ich wünschte ich hätte Jimmy Carter´s Drogenzar Peter Bourne etwas über Ibogaine mitgeteilt als ich ihn auf einer NORML Party traf, auf der alle koksten. Er war wirklich mehr an der Behandlung Heroinsüchtiger interessiert, als der Legalisierung von Cannabis zu zustimmen. Aber ich war damals ein zu braver Junge und verharrte auf dem Zensus der Marihuanalegalisierung, die für mich Vorrang hatte. Alle anderen waren eher für die Freigabe ihrer Lieblingsdroge: Kokain.
Carter hätte 1980 die Wahlen gewinnen können, hätte er sich für die Behandlungen Süchtiger die Karten in den Ärmel geschoben. Die Wahl kam näher, aber Ibogain war 1977 nur eine Legende. Wir mussten alles in den 80er Jahren studieren, bevor wir wussten, was wir da tatsächlich vor uns hatten.

Teil 2 des Interviews mit Dana Beal bekommt ihr in der folgenden Ausgabe dargereicht.
Wer derzeit ein paar Taler übrig hat, bevor Dana im folgenden Teil um Spenden bittet, kann gerne schon jetzt etwas zu Dana´s Anwalt nach Amerika senden um die geforderten Kautionskosten in Höhe von 50.000$ zu generieren.

Spendenadresse:
Bryon Walker
P.O.Box 10
La Fargre, WI 54639
USA

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