Mittwoch, 4. Januar 2012

Die Hanfberatung im Hanf Journal: Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Roman (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:
„Hi Kascha,
mal eine Frage: in irgendeiner Ausgabe des vergangenen viertel Jahres (in etwa) gab es eine Art „Urinator“ zu bestellen, um Urintests zu bestehen. Können Sie mir sagen, ob man das Ding noch kriegen kann und wenn ja, wo?“

Kascha antwortet:
„Hallo Roman,
da meinst du vermutlich den „Screeny Weeny“. Das ist ein künstlicher Penis mit einem Pump- und Schlauchsystem, den man verwenden kann, um den Eindruck zu erwecken, dass man uriniert, wenn man eigentlich nur Urin aus einem Beutel durch den „Screeny Weeny“ pumpt. Dieses Gerät kannst du fast überall im Internet finden. Als nützliches Zubehör gibt es Beutel mit vollsynthetischem Urin, so dass man sich vor einem Drogentest auch die Peinlichkeit ersparen kann, Freunde oder Verwandte auf Urin anzupumpen. Dieser vollsynthetische Urin ist darauf ausgelegt, die gängigsten Labortests zu bestehen und dabei bei allen getesteten Drogen negativ zu sein. Mir liegen leider nicht sehr viele Testberichte vor, bisher habe ich aber auch noch nicht gehört, dass es mal nicht geklappt hat. Insbesondere bei Drogentests, bei denen man unter Beobachtung steht, ist so ein Urintesthelfer eine sehr nützliche Sache – praktisch übrigens auch für alle, die unter Beobachtung gar nicht pinkeln können. Leider gibt es so etwas bisher nur für Männer. Unpraktisch ist das Gerät, wenn mit dem Urintest auch eine körperliche Untersuchung verbunden ist, für die man sich ausziehen muss – es gibt zwar extra Unterhosen mit Geheimfach, so dass sich der Extrapenis und der Urinbeutel im Normalfall verstecken lassen, es ist aber doch möglich, dass das Gerät dann auffällt.“

Steven (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Gruß,
ich habe mal eine Frage, und zwar ein paar Freunde und ich wollen in ein paar Tagen nach Amsterdam übers Wochenende. Da wir von jedem was anderes hören und überall was anderes lesen, wollte ich hier fragen, ob du weißt, ob man dort als Deutscher, sag ich mal, noch was kaufen kann oder wir dort nichts mehr bekommen?“

Kascha antwortet:
„High Steven,
deine Sorge ist berechtigt, die Situation in den Niederlanden bewegt sich gewissermaßen rückwärts. Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass gerade grenznahe Städte und Gemeinden häufig geradezu mit Cannabistouristen überflutet wurden und die Anwohner über die Situation unzufrieden sind, zum anderen damit, dass der Beschaffungsweg der Coffeeshopbetreiber nach wie vor im Dunkeln liegt und ohne eine Legalisierung der Beschaffung der Schwarzmarkt weiter bestehen bleibt – und mit ihm auch in einigen Fällen die Verbindung zur organisierten Kriminalität. In Folge dessen wurden einige Coffeeshops geschlossen und andere sind dazu über gegangen, nur noch einheimische Kundschaft zu bedienen. Für Amsterdam gilt allerdings wie für meines Wissens alle größeren Städte, dass Deutsche weiterhin in den Shops kaufen dürfen – Franzosen hingegen in einigen Städten nicht mehr, und andere Ausländer in der Regel auch nicht. Solange du also einen deutschen Ausweis hast und volljährig bist, solltest du eigentlich keine Probleme haben. Es ist allerdings ratsam, sich an die 5 Gramm-Grenze zu halten: Offenbar wird diese in letzter Zeit gelegentlich kontrolliert. Zuletzt kam es sogar zu einer Razzia beim alljährlichen Cannabis Cup Award, mit dem Vorwurf, es seien widerrechtlich freie Proben und Bong-Hits angeboten worden. Deshalb weise ich dich an dieser Stelle noch einmal darauf hin, dass nach niederländischem Recht Gras nur in Coffeeshops verkauft werden darf (max. 5 g/Person) und auch nur dort konsumiert werden darf (was durch das Rauchverbot erschwert wird, das allerdings nur für Tabak gilt). Wenn du, was bisher eigentlich extrem selten war, aber bei den neuen Entwicklungen wohl denkbar häufiger vorkommen wird, also auf der Straße beim Joint rauchen erwischt wirst, könntest du daher trotzdem Ärger bekommen. Meiner Erfahrung nach gibt es aber immer einen Unterschied zwischen den touristischen Gebieten in Amsterdam und den ruhigeren kleinen Städten, in denen überwiegend Menschen leben, die gar nicht kiffen: In Amsterdam werden die Touristen, solange sie nicht allzu sehr über die Stränge schlagen oder in die Gassen urinieren, in der Regel eher belächelt als bestraft.“

Lena (19, ohne Wohnort) möchte wissen:
„Hi Kascha,
ich fahre mit ein paar Freunden in den Winterurlaub, und da wir unser ganzes Gepäck in Rucksäcken haben, wollen wir unsere gute Glasbong nicht mitnehmen. Da ich aber keine Zigaretten rauche, bevorzuge ich eigentlich die Bong und rauche nur ungern Joints. Was müssen wir alles mit nehmen, um uns vor Ort z.B. aus einer Colaflasche eine Bong zu bauen?“

Kascha antwortet:
„High Lena,
wenn man für seine Glasbong keinen Koffer oder etwas Ähnliches hat, ist es in der Regel tatsächlich besser, sie zuhause zu lassen. Auch Acrylbongs können allerdings im Koffer oder im Rucksack schnell beschädigt werden: Wird das Chyllum zu sehr belastet, kann es Risse im Acryl geben oder sogar das ganze Chyllum ausbrechen. Zum Glück ist eine einfache Bong auch schnell gebaut. Die meisten Heimwerker gehen dabei folgendermaßen vor:
Ganz am Anfang muss man natürlich überlegen, wie groß die Bong sein soll. Davon hängt die Größe der Flasche ab, die es ja in verschiedenen Größen von 0,5 Liter bis 2 Liter gibt. Ganz Mutige haben sich mal an einem 5 Liter Wasserkanister probiert, mussten aber feststellen dass eine normale Lunge damit schnell überfordert ist. Wenn man möchte, kann man bei einer größeren Flasche auch ein Chyllum mit einem größeren Durchmesser wählen – das ist dann Geschmackssache, sollte aber auch geklärt werden. Zu dem Chyllum benötigt man natürlich eine Dichtung und einen Kopf. Hat man eine Flasche und ein Chyllum mit Dichtung und Kopf (hier sind übrigens Metallchyllums empfehlenswert, da die Gummidichtung in der Regel gute Arbeit leistet), braucht man nur noch ein passendes Werkzeug, z.B. ein spitzes Messer, Taschenmesser oder ähnliches, und es kann los gehen. Zunächst schätzt man anhand der Länge des Chyllums ab, wohin das erste Loch gehört. Wählt man einen ungünstigen Ort für das Loch, wird das Chyllum wackeln, da es frei in der Flasche hängt oder es liegt zu tief und man kann nur wenig Wasser einfüllen, das dann immer in den Kopf läuft. Sollte das Chyllum trotz Gummidichtung noch Luft ziehen, kann man beispielsweise mit Kaugummi nachhelfen – ein rundes Loch in eine Plastikflasche schneiden, kann eine ziemliche Mission sein, und manchmal entsteht doch eine Kante zu viel, das sollte man also gut testen. Anschließend kann man dort, wo man es gerne haben möchte, das Kickloch einfügen. Jetzt nur noch Wasser in die Flasche und es kann los gehen. Reisende Heimwerker sollten also ein Chyllum mit Gummidichtung und ein Taschenmesser im Rucksack haben. Hat man versäumt ein Chyllum zu besorgen, muss man improvisieren. Metallkugelschreiber lassen sich oft so auseinander bauen, dass man mit einem Kopf aus Alufolie ein relativ praktikables Chyllum herstellen kann. Plastikkugelschreiber sind eher ungeeignet, da der sehr heiße Rauch gesundheitsschädliche Stoffe darin lösen könnte.“

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