Donnerstag, 2. Februar 2012

American Cannabis

Wie die Marihuana-Frage die Präsidentschaftswahl der U.S.A. beeinflussen wird.

Am 06. November 2012 wählt sich das amerikanische Volk wieder einen Präsidenten.
Ob sich der anfänglich hoch gefeierte, aktuelle Amtsträger Barak Obama erneut gegen das republikanische Aufgebot durchsetzen kann, steht derzeit aber noch in den Sternen. Denn vier Jahre nach seinem Amtsantritt hat die Ernüchterung mittlerweile wohl jeden damals Überzeugten eingeholt. Betrachtet man die vergangene Regierungsperiode Obamas, stößt einem letztlich der durchgängige Druck auf die Cannabisbewegung auf.

Nicht nur, dass die Bundesgesetze der einzelnen Staaten, die eine medizinische Cannabisversorgung erlauben, entsprechend Obamas Versprechen gerecht angewendet wurden, sondern vor allem die Tatsache, dass mehr legale Dispensaries verfolgt und geschlossen wurden als unter G.W. Bush, fällt zu Ungunsten des einstigen Hoffnungsträgers ins Gewicht. Zur kommenden Wahl werden sich daher die vielen Millionen, weiterhin unterdrückten amerikanischen Cannabisbefürworter ganz genau anschauen, welche Alternativen sich auf dem Wahlzettel finden lassen werden.

Groteskerweise hätten die Republikaner dieses Mal beste Chancen Stimmen aus der Marihuana Bewegung zu kassieren, falls ihr extravaganter Präsidentschaftskandidat Ron Paul es schaffen sollte, sich gegen seine parteiinternen, konservativen Kontrahenten durchzusetzen. Während der 76 jährige Mediziner aus Texas in der eigenen Partei das Anti-Establishment so stark verkörperte, dass ihn die regulären Medien lange Zeit schmähten, gewann der Außenseiter im Internet und bei liberalen Wählern dank seiner erfolgreichen Wirtschaftsprognosen und revolutionären Ideen starke Unterstützung in der Bevölkerung.

Als Gegner des militärisch-industriellen Komplexes, des Bürgerrechte beschneidenden Patriot Acts, des Handels mit krisenverantwortlichen, ungedeckten Papiergeldern sowie auch des kontraproduktiven Drogenkrieges, macht sich Ron derzeit bei allen Wählerschichten der 99% beliebt, auch wenn er in den eigenen Reihen der 1% als unwählbar angesehen wurde.

Sein republikanischer Kontrahent Mitt Romney ist das absolute Gegenteil. Der gestriegelte Präsidentschaftskandidat ist gegen jegliche Legalisierung und Verwendung von natürlichem Cannabis und wäre nur für die Verabreichungen synthetischer, THC-haltiger Medizin zu haben, da das gewöhnliche Kraut die Einstiegsdroge Nummer Eins sei.
In einem Land, in dem die größte Medikamentenabhängigkeit der Welt herrscht, ein Großteil der Gefängnisinhaftierten wegen Weedbesitzes einsitzen oder aber in privaten Haftanstalten als billige Arbeitskräfte missbraucht werden, scheint dies die logischste aller Schlussfolgerungen. Oder doch eher logistischste?

Der kommende Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei, hat auf dem freien Feld hoffentlich mehr Chancen, wenn er Alternativen zum aktuellen Chaos anbietet, als wenn die alte Leier desselben Liedes von einem neuen Interpreten im Remix zu spielen beginnt. Ron Paul´s Aussichten auf eine breite Unterstützung durch seine freidenkerische Art und seine bodenständigen Theorien sind durch die letzten Jahre mindestens um 99% gestiegen.

And we are the 99%, auch hier in Germany.

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