Montag, 24. September 2012

Legalisierung oder ein Kessel Buntes?

Peinlich statt sachlich- Ein Kommentar

Renate Künast hat sich in der Vergangenheit sehr schwer mit einer eindeutigen Stellungnahme zur Grünen Grundposition der Re-Legalisierung von Cannabis unter Berücksichtigung strenger Jugendschutz-Richtlinien getan. Unvergessen ist ihr Tritt ins Fettnäppchen kurz vor der Berliner Wahl, die die damalige RB-Kandidatin eine Menge Stimmen gekostet hat. Am Wochenende wurde sie auf dem Urwahlforum ihrer Partei wieder gebeten, zum “Recht auf Rausch” Stellung zu beziehen.
“Ich hab ja früher auch geraucht und andere Sachen. Da hab ich bunte Drachen gesehen. Die Claudia (Roth) weiße.”

Ist zwar sehr witzig, aber das ist leider keine Antwort auf die ihr gestellte Frage, sondern eine kleine Plauderei aus dem privaten Nähkästchen, die das Thema wieder in eine Kalauer-Schubalde drängt, aber dabei eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Inhalten nicht zulässt und obendrein potentielle Wähler/innen nicht vergraulen soll. Nach ihrem Fauxpas kurz vor der Berliner Wahl wurde ihr wohl geraten, sich besser nicht negativ zum Themenbereich Cannabis oder Drogen im Allgemeinen zu äußern.
So lange solch peinliche Aussagen zu einem Thema, bei dem es um Menschenrechtsverletzungen und Geldwäsche im ganz großen Stil geht, auf Parteiveranstaltungen noch Applaus-fähig sind, sind die Grünen weiterhin für Cannabispatienten und Konsumierende unwählbar.
Frau Künast hat es auf jeden Fall geschafft, ihre Cannabis-feindliche Aussage von damals nicht zu revidieren, sich nicht explizit für ein Recht auf Rausch auszusprechen und trotzdem den Applaus der Delegierten einzuheimsen. Chapeau.

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