Freitag, 5. Oktober 2012

Die 1. Kölner Dampfparade

Eine Demo für ein Medikament

Die vollständige Legalisierung von Cannabis als Medikament, Rohstoff und Genussmittel ist das Endziel all unserer Bemühungen, doch da die kranken Patienten unsere Hilfe am dringendsten benötigen, sollte die Kölner Hanfinitiative Cannabis Colonia e.V. an den Start gehen, um eine Demonstration unter dem Motto „Cannabis ist Medizin“ zu veranstalten. In erster Linie ging es hier folglich um die Interessen der Cannabispatienten. Die 1. Kölner Dampfparade sollte am 8. September Gelegenheit bieten, Solidarität zu bekunden und die Cannabispatienten bei ihren Forderungen zu unterstützen.

Am 31. August 2012 erreichte den Vorstand des Cannabis Colonia e.V. Oliver Kaupat allerdings ein Schreiben der Versammlungsbehörde, in dem der Dampfparade der Demonstrationscharakter durch haltlose Begründungen abgesprochen wurde.

Laut Versammlungsbehörde würde die Dampfparade nur als Plattform für Werbung diverser Unternehmer genutzt werden. Doch das Ziel der Dampfparade war es, über die Missstände in bei der Cannabispatientenversorgung hinzuweisen und durch ein öffentliches Auftreten, mehr Menschen von diesen Zuständen zu informieren, um Druck auf politische Stellen zu erzeugen und eine Veränderung herbeizuführen.

Am Samstag, dem 1. September fand um 19 Uhr in der Gaststätte „Brauhaus Burghof“ in Leverkusen die Pressekonferenz des Cannabis Colonia e.V. statt, um über die Entsagung des Demonstrationscharakters zu diskutieren. Während der Pressekonferenz erläuterten die Anwesenden Oliver Kaupat und Lars Scheimann die aktuelle Situation und erklärten die nächsten geplanten Schritte, um diesen Bescheid der Versammlungsbehörde anzufechten.
Doch der Dialog führte zu keinem positiven Ergebnis, und so musste sich Oliver Kaupat der Engstirnigkeit der Kölner Behörden geschlagen geben.

Daraufhin beauftragte der Cannabis Colonia e.V. einen Anwalt, der durch die Beantragung eines Eilverfahrens die Durchführung der Dampfparade erwirken sollte. Aber das Eilklageverfahren wurde nicht eingeleitet, denn es hätte sich immerhin solange hinausgezögert, dass die Dampfparade am 8. September um 12:30 Uhr nicht stattgefunden hätte. Stattdessen erklärte sich der Grüne Hilfe e.V. (durch Jost Leßmann vertreten), eine neue Demonstration für Samstag anzumelden. Dafür musste allerdings erst die alte Demonstration abgemeldet werden, da das nunmal im Demonstrationsrecht so geregelt ist.

So wurde zwar die Dampfparade im Jahr 2012 durch behördliche Willkür gestoppt, aber der Verein gibt weiterhin nicht nach, um dennoch eine Legalisierungsdemo für Hanf in Köln stattfinden zu lassen.

Unter dem Motto „Kundgebung zur Legalisierung von Cannabis als Medizin” fand nun am 8.September 2012 am Kölner Rudolfplatz eine Versammlung statt, zu der sich etwa 150 Personen einfanden, um für Cannabis als Medizin, Rohstoff und Genussmittel zu demonstrieren. Nach guter Musik von DJ Werd eröffneten Jost Leßmann (Grüne Hilfe) und Lars Scheimann (Cannabis Patient) gemeinsam mit dem Cannabis Colonia e.V. die Demonstration.

Im Laufe des Tages schilderten zahlreiche Cannabispatienten, warum sie für eine Legalisierung ihrer Medizin eintreten und die tagtägliche Diskriminierung nicht mehr länger dulden. Vor allem die finanzielle Problematik der fehlenden Kostenübernahme durch die Krankenkassen von medizinischem Cannabis und cannabinoidhaltigen Medikamenten, wie beispielsweise Dronabinol oder das kürzlich erst zugelassene Sativex, wurde dementsprechend thematisiert. „Sehr anschaulich konnten die 150 Demonstranten miterleben, wie schwer das Leben der Cannabispatienten ist und wie beschämend es ist, dass Menschen, die durch Krankheiten gezeichnet sind, nicht die Möglichkeit haben, Hanf als Medizin zu bekommen“, schrieb Grüne-Hilfe-Bundesvorstand Jost Leßmann aus Göttingen in einer ersten Pressemitteilung.

Nach der Zwischenkundgebung am Appellhofplatz ging es weiter zum Heumarkt, wo die Abschlusskundgebung stattfand. In dem zweieinhalbstündigen Programm gab es eindrucksvolle Reden von Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband, Gabriele Gebhardt von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin und immer wieder tolle Musik, u.a. von und mit Liedermacher Selassikai. Zu erwähnen ist noch, dass die Polizei freundlich, kooperativ und hilfsbereit war, was zum Bild der Demonstration passte. Gabriele Gebhardt schrieb via Facebook: „Wir kamen in Frieden und werden solange wiederkommen, bis geltendes Unrecht durch Recht ersetzt wird. Danke Köln.“

Mehr Infos unter:
cannabis-colonia.de
www.facebook.com/CC.e.V.Koeln
www.facebook.com/Dampfparade2012

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