Mittwoch, 31. Oktober 2012

“Kokagate” in Mexico

Über die Rolle der mexikanischen Polit-Elite im Drogenhandel

Mexikos neuer Präsident Pena Nieto verdankt seinen Job unter anderem dem Fernsehsender “Televisa”, der ihn im Wahlkampf offen in Berlusconi-Manier unterstützte. Der Sender gehört Emilio Azcarraga, einem der einfussreichsten und reichsten Männer des gesamten Kontinents.
Bereits Ende August wurden 18 “Journalisten”, ausgestatt mit Autos und Equipment von “Televisa”, von der nicaraguanischen Polizei beim Versuch, neun Millionen Dollar nach Mexiko zu schmuggeln, erwischt. Im Gepäck fanden sich Anhaftungen von Kokain. Die internationale Presse spricht von “Fake-Journalisten”, einer von ihnen war einem Bericht von FoxNews zufolge sogar ein mexikanischer Polizist, der über einen gültigen Presseausweis verfügte und ein T-Shirt des Senders trug, während er mit sieben Millionen Dollar Bargeld für ein Foto posierte.
Selbstredend hat die Führungsriege des Senders jede Beteiligung abgestritten, die falschen Journalisten seien gar nicht bei Televisa angestellt.
Aber es mutet schon seltsam an, wenn die Hauptverdächtige als “Journalistin” über 12 Häuser, Autos und wertvollen Schmuck verfügt. Doch damit nicht genug, der Blogger Daniel Hopsicker hat noch viel mehr brisante Details recherchiert, die in seinem Blog veröffentlicht wurden. Seitdem spricht man in den USA schon über das “Mexikanische Watergate”. So wurde im August ein Mitglied des Sinaloa-Kartels mit 337 Kilo Kokain in Spanien erwischt, der sich später als Parteifreund des Präsidenten entpuppen sollte.

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