Mittwoch, 29. Mai 2013

Do It Yourself

Die Bambus Bong

Hippiemäßig sich was selber zu bauen, war nicht nur in den Siebzigern „in“. Heute kommt es doch mindestens genauso cool, wenn man eine satten Betrag Kohle für andere Vergnügen spart und sich ein benötigtes Gebrauchsobjekt einfach selber bastelt. Zweitens ist es einfach lässig, sein selbst angebautes Weed auch in einer selbst gebauten Bong zu rauchen, oder nicht? Wie zum Beispiel eine Wasserpfeife aus Bambus, die man individuell dekoriert und die einem immer das Gefühl des Stolzes vermittelt etwas tolles, selbst produziertes in den Händen zu halten.

Die Hardware
Der erste Schritt ist das Finden eines Bambusrohres im richtigen Durchmesser. Kunstoffrohre und Glasbongs haben in der Regel einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern. Es empfiehlt sich daher bei Bambus einen Durchmesser von vier Zentimetern oder mehr auszuwählen, denn Bambus ist dicker als Plastik. In fast jedem Baumarkt bekommt man Bambusrohre unterschiedlicher Längen und Durchmesser, aber kleine Einzelhändler, die sich auf Bambus spezialisiert haben, sind natürlich aufgrund der besseren Beratung eher zu empfehlen.
Für das Chillum und den Kopf greift man, falls man es sich leicht machen möchte, zu einem handelsüblichen Bongchillum in gewünschter Größe. Entweder aus Aluminium oder aus Glas. Letzteres bietet die hübscheren und variantenreicheren Verzierungen. Will man es aber hundertprozentig natürlich, greift man auch hierzu einem dünnen, dem eigenen Wunsch entsprechenden Bambusröhrchen.
Weiter benötigt man einen hochwertigen, wasserfesten Holzleim. In unserem Fall wurde Titebond Polyuretan Leim genutzt. Außerdem werden noch weitere Werkzeuge wie Säge, Feile und Bohrer benötigt, die einem die Arbeit sehr erleichtern.

How to
Als erstes legt man die Grundform der Bong anhand der Länge fest und schneidet sie, falls notwendig, an beiden Enden gerade. Wird hier nicht gerade geschnitten, wird aus dem Bambusrohr keine Bong. Welche Seite des Rohres das Mundstück werden soll, entscheidet man am besten anhand der gewachsenen Struktur, den inneren Membranen und den optischen Eigenschaften der Holzmaserung.

Falls eine innere Membran im Rohr einen Durchzug am gewählten Mundstück verhindert, fräßt man es, nachdem mit die Membram mehrmals durchbohrt wurde, vorsichtig heraus. Am Boden der Bong brauchen wir den gewachsenen, natürlichen Verschluss hingegen und lassen ihn daher, wenn es geht, unversehrt.

Das oben entstandene Mundstück wird mit Sandpapier abgeschmirgelt und so verarbeitet, dass es sich angenehm auf den Lippen anfühlt und man sich später beim Gebrauch keine Holzsplitter beim Inhalierens in den Rachen jagt. Auch eine Verarbeitung von Kautschuk oder bunten Gummiringen ist möglich, um das Mundstück zu verzieren, auszuformen: Man kann auch ein Hanfseil außen am Rohr festkleben, um eine bessere Grifffläche zu bieten, wie es bei kommerziellen Pfeifen oft zu sehen ist.

Hat das Rohr keinen natürlichen Boden (mehr), nutzt man zum Verschließen später Kork und Silikon. Bei der Bohrung des Chillum-Lochs liegt jedoch die größte Herausforderung im Bau einer Wasserpfeife, vor allem wenn man die Bambus-Komplett-Variante gewählt hat. Um ein passendes Loch für das Chillum hinzubekommen, bohrt man sich ein circa zwei Zentimeter langes, ovales und dem Durchmesser des Röhrchens entsprechend breites Loch in der passenden Höhe zum Boden des massiven Bambusrohres (2) .

Die Öffnung muss Platz, aber eben nicht zuviel Spiel für das mittig, nach unten führende Rauchröhrchen bieten. Wichtig ist es, dabei darauf zu achten, das Loch im 45° Grad Winkel zur Bong zu bohren. Am besten ist, wenn der Rohrdurchmesser mit einem Stift markiert wird man mit einem ganz dünnen (2mm) Bohrer drei kleine Löcher vorbohrt, um die stehenbleibenden Reste vorsichtig mit einer Feile zu erledigen. So reißt das Bambus nicht. Mit Sandpapier sorgt man danach für eine saubere, passgenaue Verarbeitung (3).
Produziert man sein eigenes Bambuschillum, muss man dieses auch erst aus dem zweiten, dünnen Röhrchen herstellen und an seiner Spitze noch einen Köpchen schnitzen.
Erst schneidet man den Fuß des Röhrchens leicht angeschrägt ab, damit ein besserer Durchzug geschaffen wird und es so weit wie möglich an den Boden reicht (1). Der geplante Kopf für das Bambusröhrchen sollte dann circa einen Zentimeter oberhalb eines abgeschnittenen Bambus-Ringes ausgearbeitet werden. Hierzu bohrt man ein kleines Loch mittig in die Holzmembran. Erst dadurch ensteht ein prima Durchzug und die Vertiefung kann als Kräuterreservoir dienen.(4)
Wenn das Chillum in der gewünschten Länge angepasst ist, sollte man es leicht anleimen und mit Silikon oder Kautschuk luftdicht fixieren.

Um ein Hinunterlaufen des Dichtungsmaterials in die Bong zu vermeiden, sollte man die Materie sparsam dosieren. Die Trocknungszeit dürfte nach 24 Stunden beendet sein, so dass man das Ergebnis seiner Arbeit nach dieser Zeit überprüfen kann.
Das Rauchgerät sollte vorher gründlich ausgespült werden, da sich nach den vielen Arbeitsschritten eine Menge Holzspäne und Abrieb innerhalb des Bambuskorpus befinden können. Ein kleines Kickloch kann man sich überall in passender Höhe ausarbeiten, es sei denn man steht auf Durchzugsköpfe. Die Bong ist jetzt theoretisch schon rauchbereit, aber mit der Dekoration beginnt jetzt der auch der kreativste und schönste Arbeitsschritt.

Bambus Bongs kann man auf unzählige Arten bearbeiten, die allesamt die Magie einer selbst produzierten Bong verströmen. Künstlerisch Begabte verzieren ihre Pfeife mit Ornamenten, weniger Begabte nutzen Vorlagen die sie sich aus Hanfpapier ausschneiden, aufkleben und nachmalen oder sie bemalen das Rohr komplett in einer knalligen Farbe. Hierbei empfiehlt sich geschliffener Bambus, an die Farbe besser haftet. Unter Beihaltung leichter Transparenzeffekte sieht das Ergebnis auch sehr gut aus. Beim Färben und Bemalen sollte man nur noch darauf achten, welche Chemikalien als Inhaltsstoffe verwendet werden, um die Gesundheit der Bonglunge wenigstens etwas zu schonen.

Viel Spaß beim Basteln, Ausprobieren und Präsentieren eures Unikats.

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