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Feuer auf Caspers-Merk - Kiffer können der Drogenbeauftragten jetzt gehörig einheizen |
Publiziert am: 01.01.70 - Medienformen:  |
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Damit
die Öffentlichkeit sowie die Politiker in Deutschland endlich einmal wahrnehmen
können, dass es in Sachen Cannabis und der so genannten „geringen Menge“ alles
andere als gerecht zugeht, führt der Sozialwissenschaftler Kurt H. G. Groll
eine Studie, basierend auf einer Umfrage, durch. Bei dieser Umfrage handelt es
sich um ein eigenständiges, von Groll geleitetes Online-Forschungsprojekt. Bei
der Online-Umfrage handelt es sich um freie Forschung – also Forschung ohne
einen Auftraggeber. Die Umfrage wird für keine staatliche oder politische
Organisation oder Institution durchgeführt! Engeres Ziel des Projektes ist es,
zu erfassen auf welche Weise in verschiedenen Teilen Deutschlands mit
Cannabiskonsum bzw. Cannabiskonsumenten umgegangen wird. Nach der
Veröffentlichung der Ergebnisse ist man in diesem Land nicht mehr auf die
widersprüchlichen Aussagen der Drogenbeauftragten angewiesen.
In der Rubrik „Feuer
auf Caspers-Merk“ berichtete das Hanf
Journal in der Januar-Ausgabe unter dem Titel „Gedächtnisstörungen der
Bundesdrogenbeauftragten“, dass Marion Caspers-Merk manchmal behauptet, in
allen Bundesländern werde als geringe Menge Cannabis zehn Gramm angesehen, bei
anderen Gelegenheiten jedoch bekundet, sie werde sich für eine einheitliche
Regelung der geringen Menge einsetzen, weil die Unterschiede zwischen den
Bundesländern nicht akzeptabel seien.
Die
Justizministerkonferenz der Bundesländer beschloss im November 2002, mit einer
Angleichung der Regelungen zur straffreien Verfahrenseinstellung bei geringen
Mengen von Cannabis auf eine Studie des Max-Planck-Instituts für
internationales Strafrecht in Freiburg unter der Leitung des Juristen Hans-Jörg
Albrecht und der Sozialwissenschaftlerin Letizia Paoli zu warten. Die Studie
soll aktuelle Daten zur derzeitigen Rechtspraxis bei der straffreien
Verfahrenseinstellung bei Delikten mit geringen Mengen Cannabis in den
verschiedenen Bundesländern ermitteln. Die Ergebnisse der Studie hätten
eigentlich im ersten Halbjahr 2004 veröffentlicht werden sollen.
Cannabisgebrauch
zwischen Normalität und Repression
Eine
weitere Studie zum Thema Cannabis-Gebrauch und Repression wurde vom
Sozialwissenschaftler Kurt H. G. Groll unter der Supervision von Prof. Dr.
Karl-Heinz Reuband von der Universität Düsseldorf, Sozialwissenschaftliches
Institut, Lehrstuhl für Soziologie II, mittels einer Befragung von
Cannabiskonsumenten durchgeführt. In fünf deutschen Städten wurden hierzu Fragebögen
ausgelegt. Für diese Offline-Befragung (Befragung mittels auf Papier gedruckten
Fragebögen) wurden Kiel und Hamburg als Repräsentanten einer liberalen
Drogenpolitik, Stuttgart und München als Repräsentanten einer repressiveren
Drogenpolitik und Dresden als ein Ort aus den neuen Bundesländern ausgewählt.
Ziel
der Studie war eine vergleichende Analyse der Beziehungen zwischen
formalrechtlichen Vorgaben und strafrechtlicher Praxis in verschiedenen
Bundesländern sowie die Untersuchung von Daten und Fakten zum drogenpolitischen
Diskurs, zur Verbreitung des Drogenkonsums und zur Einstellungen der
Bevölkerung gegenüber Drogen. Dabei ging es um die Frage, wie formelle und
informelle Normen und die Geschichte des Umgangs mit dem Drogenproblem
Einstellungen prägen und Verhalten bestimmen. Die Ergebnisse der Studie werden
Ende des Jahres veröffentlicht.
Die
Offline-Umfrage wurde von Groll in seiner Funktion als wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Offline-Forschungsprojekt „Determinanten und Wirkungen
kommunaler Drogenpolitik auf Bevölkerung und Konsumenten in Abhängigkeit von
der strafrechtlichen Praxis, polizeilicher Rechtsdurchsetzung und politischem
Diskurs“ durchgeführt. Sie ist Teil eines von Prof. Dr. Karl-Heinz Reuband
geleiteten, von der Volkswagen-Stiftung finanziell geförderten und am
Sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
beheimateten Forschungsprojektes.
Online-Befragung
zu Cannabisgebrauch und Repression
Die
Online-Befragung ist ein von der Offline-Befragung unabhängiges
Forschungsprojekt und greift auf keinerlei finanzielle Förderung zurück und
wird von dem Sozialwissenschaftler Groll allein über private Mittel umgesetzt.
Bei diesem Projekt handelt es sich nicht um Auftragsforschung für eine
staatliche oder private Institution, sondern um freie wissenschaftliche
Forschung, die Groll in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler
eigenverantwortlich durchführt. Die im Rahmen dieser Umfrage erhobenen Daten
werden in anonymisierter Form von Groll voraussichtlich im Rahmen seiner
Dissertation publiziert. Bei der über das Internetportal www.cannabisumfrage.de durchgeführten
Umfrage handelt es sich um eine bundesweite Umfrage unter Cannabiskonsumenten
über einen via E-Mail zu verbreitenden Fragebogen. Der Fragebogen kann aber
auch direkt vom Internetportal heruntergeladen werden, in Ruhe am Rechner
ausgefüllt und dann in ausgefüllter Form anonym auf das Internetportal
www.cannabisumfrage.de hochgeladen (zurückgeschickt) werden. Bei dem Fragebogen
zum Cannabisgebrauch handelt es sich aus Vergleichsgründen um eine modifizierte
Umsetzung des Offline-Fragebogens.
Die
Online-Umfrage läuft zumindest bis zum Ende Juli 2004. Bisher wurden etwa 1.200
Fragebögen ausgefüllt und zurückgesendet. Es werden jedoch noch mindestens 300
ausgefüllte Fragebögen für eine signifikante Auswertung benötigt. Jeder, der
selbst jemals Cannabis konsumiert hat, heute noch Cannabis konsumiert, in der
Bundesrepublik Deutschland lebt und den Fragebogen nicht bereits als
Papierversion ausgefüllt hat, kann helfen, die Datenbasis zu vergrößern, indem
er sich an der Online-Umfrage beteiligt.
www.cannabisumfrage.de
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